Nachhaltigkeit macht Schule - mit der HfWU

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Vorschlag angenommen: Schüler der Realschule Neuffen diskutierten und votierten zum Thema Nachhaltigkeit.

Das Schüler-Parlament in Neuffen initiierten Dr. Christiane Specht (l.), Prof. Dr. Albrecht Müller (2.v.l.) und Hannah Seyfang (4.v.l.) von der HfWU, unterstützt von Rektor Werner Hoffmann (3.v.l.), rechts Bürgermeister Matthias Bäcker.

- Sich konkret mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen, erleben wie Demokratie funktioniert: dies unternahmen jetzt Realschüler in Neuffen mit einem von ihnen gegründeten Parlament, unterstützt von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) –

NÜRTINGEN. (hfwu) An ihrer Schule sollen mehr fair gehandelte Lebensmittel angeboten werden, weniger Essen in den Müll wandern, die Streuobstwiesen in der Region erhalten bleiben und eine Ressourcenspar-AG eingerichtet werden. Dies sind einige Beschlüsse, die ein Schülerparlament zum Thema Nachhaltigkeit jetzt in Neuffen gefasst hat. Zum Abschluss des Projekts „Zukunft macht Schule“ übergaben die Schüler dem Bürgermeister von Neuffen, Matthias Bäcker, eine entsprechende Resolution. Initiiert und betreut hat das Projekt die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU).

„Die Thesen der Schüler werden gewiss nicht in der Schublade verschwinden, sie sind wertvolle Impulse und werden mit aller Ernsthaftigkeit geprüft“, betonte Matthias Bäcker, der sich selbst vor Ort in der Stadthalle Neuffen ein Bild vom parlamentarischen Schaffen der Realschüler zum Thema Nachhaltigkeit  machte. Die Besonderheit des Projekts sieht Bäcker in der Doppelfunktion des Schülerparlaments: Die Schüler befassen sich mit einem immer wichtiger werdenden Thema und erfahren dabei, wie gelebte Demokratie funktioniert.

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der Koordinationsstelle Wirtschaft und Umwelt (KoWU) der HfWU hatten seit Ende 2011 gemeinsam mit der Klasse 9a der Realschule Neuffen und ihren Lehrkräften daran gearbeitet, die „Zukunftstage“ zu planen und umzusetzen. Zu diesem Zweck führte die KoWU gemeinsam mit den Neuntklässlern zwei eintägige Einführungsworkshops zu den Themen Projektmanagement und Nachhaltige Entwicklung durch.

Die jetzt zu Ende gegangenen beiden parlamentarischen Tage im Zeichen der Nachhaltigkeit starteten am ersten Tag mit insgesamt sieben Workshops. Drei neunte und eine achte Klasse der Realschule beschäftigen sich mit Themen wie Fairer Handel, Konflikten zwischen Anbau von Nahrungsmitteln und Energiepflanzen, dem Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Ernährung sowie der Problematik der Lebensmittelverschwendung. Dabei ging es auch um das eigene Verhalten: Welche globalen Auswirkungen hat der Konsum an der Schule? Zudem wurde die Region einbezogen: Der Workshop Streuobstwiesen im Neuffener Tal griff das Thema „regionale Produkte“ auf.

Die erarbeiteten Thesen und Vorschläge aus den Workshops brachten die Schüler am zweiten Tag in das Schülerparlament in der Stadthalle Neuffen ein, das unter der Leitung von Schülern der 9a zusammengekommen war. Im Plenum diskutieren alle der rund 90 Workshopteilnehmer gemeinsam über die erarbeiteten Vorschläge, stimmten über Ergänzungen, Zustimmung oder Ablehnung der einzelnen Thesen ab und verabschiedeten schließlich eine zusammenfassende Resolution. Im Rahmen des Schulfestes am Nachmittag übergeben die Schüler diese Bürgermeister Matthias Bäcker und dem Rektor der Realschule Neuffen, Werner Hoffmann.

Gefördert wird das Projekt vom baden-württembergischen Umweltministerium. Die Jugendlichen hatten zudem zusammen mit der HfWU Spenden von Firmen der Region eingeworben. Um eine Übertragbarkeit des Projektes zu gewährleisten und entsprechende Projekte an weiteren Schulen anzuregen, organisiert die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt im kommenden Schuljahr eine eintägige Fortbildung für Realschullehrer mit dem Thema: „Nachhaltige Entwicklung als Querschnittsthema an der Schule“, die am 7. November 2012 stattfinden wird.

Kontakt: Dr. Christiane Specht
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt
Koordinationsstelle Wirtschaft und Umwelt(KoWU)
christiane.specht@hfwu.de , Tel.: 07022 / 404-21