Mit dem MBA zur Promotion

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Dr. Stefanie Schulz

Über MBA-Programm am Institut Campus of Finance der HfWU zur Promotion; Stefanie Schulz entwickelt mit Doktorarbeit Kapitalismuskritik weiter

NÜRTINGEN (hfwu). Kapitalismus ohne Kapital – in ihrer Dissertation hat Stefanie Schulz ein neues Mitarbeiterteilhabemodel konzipiert und die Idee der Genossenschaft weiterentwickelt. Schulz ist Absolventin am Institut Campus of Finance an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Die Promotion zeigt, dass die MBA-Programme des Instituts auch den Weg vom MBA zur Promotion ebnen.

Führen und forschen sind zentrale Kompetenzen der berufsbegleitenden MBA-Programme des Instituts Campus of Finance an der HfWU. Die Programme vermitteln Wissen in den Bereichen Finanzen, Immobilien, Produktion und Kommunikation. Dr. Stefanie Schulz, Absolventin des MBA-Studienprogramms „Management and Finance“ am Institut Campus of Finance, hat den herausfordernden Weg vom MBA zur Promotion berufsbegleitend bewältigt.

Ausgangspunkt ihrer Dissertation ist die fundamentale Kritik am Kapitalismus: Kapitalisten können sich unternehmerisch betätigen. Wer über nicht genügend Kapital verfügt, um ein Unternehmen gründen und betreiben zu können, ist vom Wettbewerb ausgeschlossen und gezwungen, für die Bestreitung seines Lebensunterhalts einen Unternehmer zu finden, der ihn auf Anweisung zur Steigerung seines Gewinns arbeiten lässt.

Entsprechend ist das Ziel ihrer Dissertation, ein Mitarbeiterteilhabemodell zu konzipieren, das es Menschen ermöglicht, allein mit ihrer Arbeitskraft Unternehmen mitzugestalten und am Unternehmensergebnis zu partizipieren. Damit soll die dominierende Stellung der Kapitalisten, aber auch die aus der Principal-Agent-Problematik resultierende Ineffizienz entschärft, die Motivation der Mitarbeiter gestärkt und deren Schwarmkreativität gehoben werden. Vor allem aber wird durch die konzipierte Mitarbeiterteilhabe der eigene Arbeitsplatz sicherer.

Zur Gleichberechtigung von Mitarbeitern und Kapitalgebern hat Schulz das Genossenschaftsmodell weiterentwickelt, in dem die Mitarbeiter mitbestimmen und nicht nur am aktuellen Unternehmensergebnis, sondern insofern auch an erwarteten Unternehmensergebnissen teilhaben, als sie beim Ausscheiden aus dem Unternehmen eine Zahlung beziehen, die sich an der Höhe der künftigen Unternehmensergebnisse orientiert. Dann muss bei der Abstimmung für Gewinnthesaurierung nicht mehr an die Solidarität der Mitarbeitergenossen appelliert werden.

Schulz gelang mit ihrem MBA-Abschluss nicht nur ein Karriereschub bei der Deutschen Bundesbank, sondern mit der Promotion auch der Vorstoß in die höchsten akademischen Gefilde. Die MBA-Absolventin leitet bei der Deutschen Bundesbank nun das Referat Bankgeschäftliche Prüfungen 2 in der Hauptverwaltung in Baden-Württemberg. Stefanie Schulz hat zudem Lehraufträge an der HfWU, an der DHBW Stuttgart und an der Hochschule der Deutschen Bundesbank in Hachenburg. Sie referiert auch in internen Weiterbildungsformaten der Deutschen Bundesbank und ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Instituts Campus of Finance.