Mit dem Herzen studieren - Studieninformationstag an der HfWU

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Schüler beim Studieninformationstag

Mit knapp 200 Schülern war der Studieninformationstag an der HfWU gut besucht. An Infoständen und bei Kurzvorträgen konnten sie sich über alle Studiengänge informieren.

NÜRTINGEN (pm) Knapp 200 Schüler haben am Mittwoch den Studieninformationstag genutzt und sich an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen nach Studiengängen, Zulassungsverfahren und Studieninhalten erkundigt. Professoren, Mitarbeiter und Studierende hatten Infostände, Kurzvorträge und Schnuppervorlesungen für die Schüler vorbereitet.

Sandra Hiller weiß, was sie will. Die Schülerin aus Dettingen/Erms ist wie rund 200 andere ihrer Altersgenossen am Mittwoch zum Studieninformationstag an die HfWU nach Nürtingen gekommen. Während mancher noch nicht so sicher ist, wie es nach der Schule weitergehen soll, hat Sandra Hiller, derzeit noch Schülerin an einer Technischen Oberschule, bereits eine klare Vorstellung: VWL soll es sein. „VWL an einer Hochschule und nicht an einer Uni zu studieren und einen größeren praktischen Schwerpunkt zu haben, finde ich total interessant“, erklärt sie. Jetzt geht es um die Details: Wie klappt die Zulassung zum Studium? Was steht alles auf dem Stundenplan? Gibt es Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen?

Auf diese und viele andere Fragen hatten sich die Professoren, Mitarbeiter und Studierenden der HfWU gut vorbereitet: An Infoständen, in Schnuppervorlesungen und mit Kurzvorträgen erwarteten sie am Mittwoch die Schüler der Abschlussklassen aus dem Land im Hauber-Gebäude in der Sigmaringer Straße. „Sie sind unser künftiger Nachwuchs“, begrüßte Professorin Dr. Cornelia Niederdrenk-Felgner die Gäste. Die HfWU sei von Vorlesungen in kleinen Gruppen, stark praxisorientierten Studiengängen, einem guten Kontakt zur Wirtschaft und internationalen Partnern geprägt, erklärte die Prorektorin an der HfWU. Den aufmerksam lauschenden Schülern legte sie nahe, sich die Studienentscheidung gut zu überlegen. „Lassen Sie sich nicht von Äußerlichkeiten beeindrucken oder von anderen beeinflussen. Sie müssen diese Entscheidung tragen.“ Nur wer mit dem ganzen Herzen bei einer Sache sei, könne darin erfolgreich und letztendlich glücklich sein.

Die Schüler nahmen sich den Appell zu Herzen und nutzten die Informationsangebote intensiv: Die Kurzpräsentationen der Studiengänge am Standort Nürtingen waren gut besucht, die Schüler saßen mit gezückten Schreibblöcken da und stellten viele Fragen. Dabei wussten manche schon ganz genau, in welche Richtung es gehen soll. Etwa Markus Höner und Schulkamerad Julian Schmidt von der Mathilde-Planck-Schule in Ludwigsburg. Nach einer landwirtschaftlichen Lehre bereiten sich die jungen Männer zurzeit auf die Fachhochschulreife vor, danach soll, wenn es klappt, das Studium der Agrarwirtschaft beginnen. Von Professor Dr. von Korn, der den Studiengang vorstellte, wollten sie vor allem wissen, wie die Praxis mit dem Hofgut Tachenhausen in die Lehre mit eingebunden wird. Eine Gruppe von Schülern eines kaufmännischen Berufskollegs in Backnang ist längst noch nicht so weit: Vom Angebot überwältigt, sammelten sie zunächst einmal Flyer der Studiengänge, „dann müssen wir das erst mal sichten“, sagte ein Schüler mit einem Lächeln. Mit seinem schulischen Hintergrund käme etwas mit Betriebwirtschaft für ihn in Frage, meinte er, „aber da gibt es ja so viele Möglichkeiten“.

Für den einen oder anderen wurden an diesem Tag manche Erwartungen auch zurecht gerückt. So hatte Raphael Wörn, Zwölftklässler aus Nufringen, erfahren, dass im Studiengang Internationales Finanzmanagement ein einjähriger Auslandsaufenthalt obligatorisch ist. „Das ist natürlich eine Kostenfrage“, meinte der Schüler ernüchtert. Ganz abschreiben wolle er den Studiengang aber noch nicht. Vielleicht war die Finanzkrise schuld – jedenfalls registrierte Professor Dr. Kurt Maier ein überdurchschnittliches Interesse an  seinem Studiengang Internationales Finanzmanagement. Dass, auch im Zuge der aktuellen Entwicklungen, ein kritisches Hinterfragen der Arbeit als Finanzmanager mehr denn je an Bedeutung gewinne, machte er den Schülern deutlich. „Bei uns müssen Sie sich für Finanzen interessieren. Aber es geht nicht nur ums Zocken.“

Ganz andere Themen hatten Professorin Dr. Iris Ramme, Studiengang BWL, und Professorin Bü Prechter, Studiengang Landschaftsarchitektur, auf ihrem Programm. Während Professorin Bü Prechter im mit Bambuspflanzen geschmückten ersten Stock des Hauber-Gebäudes die Tätigkeitsfelder und Arbeitsmethoden des Landschaftsarchitekten erläuterte, führte Professorin Dr. Iris Ramme ihre Zuhörer in die Welt des Marketing ein – in englischer Sprache. Am Nachmittag hatten die Schüler die Möglichkeit, an regulären Vorlesungen teilzunehmen. Rektor Professor Dr. Werner Ziegler stellte die Studiengänge am Standort Geislingen vor. 

Der im zweiten Stock des Hauber-Gebäudes eingerichtete „Marktplatz“ mit Informationsständen der Hochschule, verschiedener Studierendeninitiativen und des Studentenwerks war heiß umschwärmt. Neben Fragen zu Bewerbung und Zulassung erkundigten sich die Schüler häufig nach dem Arbeitsaufwand im jeweiligen Studiengang und nach erforderlichen Sprachkenntnissen. Von Gerhard Schmücker, Direktor des International Office, wollten sie genau wissen, welche Partner-Hochschulen im Ausland zur Verfügung stehen.  Student Alexander Schwerber von der AG VWL, der den Schülern seine Eindrücke vermittelte, erlebte heuer seinen ersten Studieninformationstag. „Zu meiner Schulzeit gab’s das noch nicht“, meinte der VWL-Student im 3. Semester. „Dass ich hier einen Einblick in mein Studium geben kann, kommt bei den Schülern, glaube ich, sehr gut an. Ich finde es auf jeden Fall toll, dass man sich hier rundum informieren kann.“