Kreative Graphen

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Mathematiker und Musiker: Prof. Dr. Charles Dunn war für einen Lehraufenthalt an der HfWU.

KSK Bildungsstiftung ermöglicht Lehraufenthalt von Mathematiker Charles Dunn und weiteren internationalen Gästen

NÜRTINGEN(hfwu). Graphentheorie in der Mathematik. Das ist das Spezialgebiet von Prof. Dr. Charles Dunn. Im Rahmen der KSK Visiting Professorship lehrte er im Wintersemester an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen. Was die abstrakte Mathematik mit der realen Welt und insbesondere mit der Musik verbindet, erläuterte er im Interview.

Mit der US-amerikanischen Linfield University in Oregon pflegt die HfWU seit langem enge Kontakte. Mit der Partnerhochschule gibt es ein gemeinsames Studienprogramm inklusive Doppelabschluss. Etliche Kolleginnen und Kollegen von Charles Dunn waren bereits an der HfWU. Für den 51-jährigen Wissenschaftler war das ein Ansporn, selbst für einen Lehraufenthalt nach Nürtingen zu kommen.

„Ich bin purer Mathematiker“, sagt Dunn mit Blick auf sein Spezialgebiet, die Graphentheorie. Vereinfacht gesagt geht es dabei um die Verbindung von Objekten, Parametern und um Netzwerke. „Das ist in vielen verschiedenen Kontexten anwendbar“, also nicht nur pure Theorie, betont Dunn. „Ich entwickele in der theoretischen Welt Werkzeuge, die helfen, die reale Welt zu verstehen.“ An der HfWU unterrichtete er im Wintersemester im Bachelor-Studiengang Internationales Finanzmanagement und im Fach Finanzmathematik.

Neben den Zahlen gehört für Dunn die Posaune zu seinen großen Leidenschaften. Er hat auch in Musik einen Master-Abschluss. Ganz am Anfang seiner Karriere hätte er sich durchaus eine künstlerische Laufbahn vorstellen können. Beide Bereiche hätten mehr gemein als gewöhnlich angenommen wird. „Die Mathematik ist kreativer und die Musik strukturierter als man denkt,“ ist der Amerikaner überzeugt. Möglich machte seinen Aufenthalt an der HfWU das Visiting Professorship Program der Bildungsstiftung der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen.

Das KSK-Programm ermöglichte im Wintersemester zudem kürzere HfWU-Aufenthalte einer Experterin für nachhaltige Entwicklung aus Bangkok und eines Professors für Entrepreneurship aus Kalifornien. Zudem sind zwei frühere KSK-Gastprofessoren aus Estland und aus Italien im Wintersemester kurzzeitig an die Hochschule zurückkehrt. Eben das hat auch Charles Dunn schon fest im Blick. Er plant für 2024 eine Rückkehr an die HfWU.