Kapern - viel mehr als ein Gewürz

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NÜRTINGEN. (üke) Ein Fachbuch über den Kapernstrauch und die Kapern hat nun Professor Dr. Jan Sneyd vorgelegt. Der heutige Pensionär und Lehrbeauftragte an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen hat das umfassende Werk als „Nebenprodukt“ des Projektes „Erhaltung bedrohter Nutzpflanzen“ geschrieben.

Der Echte Kapernstrauch (Capparis spinosa, Familie Capparidaceae) ist vor allem als Gewürzpflanze bekannt. Kaum jemand kennt jedoch seine Heilwirkungen bei verschiedenen Krankheiten, seine Verwendung als Erosionsschutzpflanze und als Zierpflanze, seine Bedeutung in der Kosmetik. Der Pflanzenname stammt aus dem altgriechischen „capparis“ und klingt in vielen Sprachen ähnlich: kapara (türkisch), caper (englisch), kaperci (russisch), capres (franz.). Von der Heilwirkung der Pflanze berichtete bereits vor 2000 Jahren in seinem Buch „Arzneimittellehre“ der griechische Arzt Dioskurides. Kapernpflanzen waren den alten Ägyptern, Griechen und Römern als Gewürz- und Heilpflanze bestens bekannt. Als Schutzherrin der Kaper gilt bis heute die schöne Aphrodite. Auch in der Bibel wurden Kapern mehrmals erwähnt und in den Werken der berühmten Ärzte und Botaniker Galen, Hippokrates, Lonicerus, Fuchs und Bock beschrieben. Frische Knospen, Blütenbrei, Wurzel- und Stängelrinde und deren Extrakte werden als Arznei noch heute innerlich und äußerlich verwendet. Der Kapernstrauch ist auch eine schöne Zierpflanze und Kapernextrakte werden in der Kosmetik und Parfümerie genutzt. In deutschen Küchen gewinnen Kapern immer mehr Freunde. Kapern werden zum Garnieren, zu Snacks, Vorspeisen und Salaten, in Suppen als Gewürz, zu Hauptspeisen, in Soßen und sogar als Nachspeise verwendet. In dem Buch von Dr. Jan Sneyd sind typische Verwendungsmöglichkeiten beschrieben und mit zahlreichen Hinweisen ergänzt. Kapern - Kapernstrauch - Capparis spinosa - eine Gewürz- und Heilpflanze, Nürtinger Hochschulschriften 26/2006 von Dr. Jan Sneyd, 157 Seiten, 30 Kapitel, über 160 Originalabbildungen. ISBN 978-3-9809939-3-7. Bezugsquelle: Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, mail info@hfwu.de.
G. Schmücker, 30.04.2007