Zusätzlich stehen im Berichtsjahr 2002 noch 20 Diplomarbeiten, 38 Veröffentlichungen, 30 Vorträge und 5 Messebeteiligungen auf der Habenseite des Berichtes. Ein Erfolg, der nicht selbstverständlich ist. Die Rahmenbedingungen für die Forschung als hauptamtliche Dienstaufgabe, vor allem an den Fachhochschulen, ist angesichts leerer Kassen schwieriger geworden sind. Daran muss sich die Arbeit des Instituts anpassen. Die Strategie des IAF an der Fachhochschule Nürtingen ist es, ein immer stärker verwobenes Netz mit den hauseigenen Disziplinen Agrarwirtschaft, Landschaftsarchitektur, Umwelt- und Stadtplanung sowie der Betriebswirtschaft zu knüpfen. Viele thematische Knoten sollen für eine tragfähige Struktur sorgen. Dafür sollen auch Partnerschaften mit anderen Hochschulen, regionalen Verwaltungen sowie Unternehmen eingegangen werden. So ist das IAF seit letztem Jahr Mitglied im Verein „PLENUM/Regionen aktiv“ des Landkreises Reutlingen sowie beim Geopark-Verein Mittlere Schwäbische Alb. Zahlreiche Verbundprojekte mit Universitäten, freien Büros und Kommunen wie zum Beispiel das Projekt „Naturerfahrungsräume in Städten“ oder die „Umweltbilanz der Gemeinde Mulfingen“ der letzten Jahre können dies belegen. Insbesondere in der Abteilung Agrarwirtschaft finden immer wieder Projekte gemeinsam mit Unternehmen statt. Im Zusammenhang mit der weiteren Nutzung des Truppenübungsplatzes Münsingen gibt es Planungen, dort zusammen mit anderen Hochschulen eine Forschungs- und Lehrstation einzurichten. Durch die neuen Masterstudiengänge wird das IAF künftig noch mehr Diplomarbeiten und Master-theses im Rahmen von Forschungsprojekten vergeben.
Alle Projekte des Instituts entsprechen dem Auftrag der Anwendungsorientierung. Sie werden noch durch Förderprogramme und Stiftungen und aus der Wirtschaft unterstützt. So gibt das Land Baden-Württemberg jährlich ca. 1 Mio Euro für sogenannte „Innovative Projekte“ an Fachhochschulen aus. Angesichts der Haushaltslöcher könnte jedoch für 2003 ein Moratorium dieser Förderung erfolgen. Weitere 1,5 Mio Euro gehen in die Grundfinanzierung der insgesamt 25 IAFs in Baden-Württemberg – ein vergleichsweise geringer Betrag angesichts der gesamten Forschungsförderung durch das Land.
Institutsleiter Prof. Dr. Roman Lenz fürchtet nun, dass diese Grundfinanzierung durch Sparmaßnahmen gefährdet ist. Dabei geht es ihm nicht um eine Umverteilung der Gelder von Forschung im Grundlagenbereich in Forschung mit Anwendungsorientierung. Für eine leistungsfähige Wirtschaft muss Forschung auf mehreren Ebenen stattfinden. Wenn aber durch 2,5 Mio Euro durch das Land die Voraussetzungen geschaffen werden, dass 12,5 Mio Euro insgesamt bewirtschaftet werden können, dann ist dies laut Lenz gut investiertes Geld! Eine Kürzung der Landesmittel – die nach mehr als 10 Jahren immer noch über ein Sonderprogramm des Ministeriums und nicht als eigener Hauhaltsposten der Hochschule zufließen – käme also dem „Abhacken der Hand gleich, mit der das Geld verdient wird“. Und dies hätte das IAF angesichts seiner Erfolgsbilanz wohl nicht verdient.
Interessenten des Forschungsberichts können diesen beim Sekretariat des IAF, Frau Renate Brucker, Schelmenwasen 4-8 in 72622 Nürtingen, Tel. 07022 404 192 oder unter iaf@fh-nuertingen.de anfordern.
Jahresbericht von FH-Forschungsinstitut
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