Hinter Wettbewerbskulissen

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Josepha Eichhorn und Levin Breithaupt sammelten Wettbewerbserfahrung beim Ulrich-Wolf-Preis für junge Landschaftsarchitekten. (Foto: HfWUrenner)

- Berufserfahrung der besonderen Art: Landschaftsarchitektur-Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) attestieren beim renommierten Ulrich-Wolf-Preis -

NÜRTINGEN (hfwu). Die Teilnahme an Ausschreibungen gehört in der Architektur-Branche zum Tagesgeschäft. Umso wichtiger ist es, hier frühzeitig Erfahrungen zu sammeln. Studierende der Landschaftsarchitektur an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) haben bei einem renommierten Nachwuchswettbewerb hinter die Kulissen geschaut.

Mitunter ist es ratsam, sich mit dem Weg vertraut zu machen, um zu wissen, wie man ans Ziel kommt. Das gilt auch für die Teilnahme an Wettbewerben. „Wie eine Vorprüfung vonstattengeht und eine Jury zu einer Entscheidungsfindung kommt, das war sehr spannend kennenzulernen“, blickt Josepha Eichhorn auf die Vergabe des Ulrich-Wolf-Förderpreises zurück. Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) verleiht den Preis, der sich an Studierende und junge Landschaftsarchitekten richtet, in Kooperation mit dem jeweils aktuellen Bundesgartenschau-Veranstalter. Die eingereichten Entwürfe reichten 2018 von einer begehbaren Skulptur aus Pflanzkästen über „verrückte Beete“ und ein Matroschka-Prinzip bis zu einem „Entdeckertunnel“ und den „Pop-up-boxes“ von Bernadette Brandl, mit denen diese den ersten Platz belegte. Das Besondere: Der Sieger-Entwurf wird bei der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn realisiert und zu sehen sein.

Josepha Eichhorn und Levin Breithaupt, beide Landschaftsarchitektur-Studenten im sechsten Semester an der HfWU, hatten im Vorfeld der Prämierung die eingereichten Wettbewerbsbeiträge unter die Lupe genommen. „Wir waren beeindruckt, wie groß die kreative Bandbreite der Einsendungen war und wie unterschiedlich mit der Aufgabenstellung umgegangen wurde“, berichtet Breithaupt. Um zu überprüfen, ob die formalen Kriterien der Einreichungen erfüllt sind, entwickelten die beiden eine Checkliste. Zu jedem Wettbewerbsbeitrag wurde ein zusammenfassender Kurztext verfasst. In Kurzpräsentationen stellten sie schließlich der Jury vor Ort in Heilbronn jeden einzelnen Beitrag vor.

Die Kooperation zwischen DGGL und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt im Rahmen des Wettbewerbs fand in dieser Form zum ersten Mal statt. „Wir wollen den Studierenden regelmäßig ermöglichen, bei Wettbewerbsverfahren hinter die Kulissen zu schauen“, sagt Professor Dr. Dirk Stendel. Ein derartiges Angebot im Bereich Landschaftsarchitektur gebe es deutschlandweit nur an der HfWU. Beim Wolf-Preis gehört Stendel zum Kreis der Juroren. Wer wohl das Rennen machen würde, darüber hatten sich natürlich auch Eichhorn und Breithaupt Gedanken gemacht. „Die Jury hat dann doch an mancher Stelle anders geurteilt als wir das eingeschätzt hätten“, so die Nachwuchsarchitekten. Aber gerade dies sei lehrreich gewesen. „Bei einigen der Einreichungen hatten wir qualitative Mängel übersehen“, erkennt Eichhorn an. Mit den Gewinner-Arbeiten wird es voraussichtlich ein Wiedersehen geben. Geplant ist, dass sie nach der Präsentation auf der BUGA in Heilbronn auf Wanderschaft gehen – auf die Insel Mainau und an die HfWU in Nürtingen.