HfWU Studiengang Prozessmanagement: Trotz Krise im Aufwind

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NÜRTINGEN (pm) Lean Management, der Entwurf eines schlanken Unternehmens, war jetzt Inhalt der Nürtinger Prozess- und Organisationsmanagement-Gespräche an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU). Offensichtlich hat der Vortrag „Einführung von Lean Management bei Daimler Trucks“ den Puls der Zeit getroffen. Der größte Hörsaal war gut gefüllt. Die große Teilnehmerzahl spiegelt zudem das stark gestiegene Interesse am Masterstudiengang Prozessmanagement wider

In Vortrag und Fragerunde wurde deutlich, dass „Lean“ und Entlassungen nichts miteinander zu tun haben, weil „Lean“ auf eine langfristige Mitarbeiterbindung baut und weil „Lean“ nie über Nacht oder in ein paar Monaten erreicht werden kann: zum Feuerlöschen taugt „Lean“ nicht. Der Weg zum schlanken Unternehmen ist lang. Wie dieser aussehen kann, zeigte Dr. Christoph Siegel am Beispiel der Erfahrungen bei Daimler Trucks. Dabei war die Überzeugung spürbar, dass das schon Erreichte bei der Bewältigung des Auftragseinbruchs jetzt helfen wird und man sich für die neuen Herausforderungen im Aufschwung gut gewappnet sieht. Nur stehen bleiben dürfe man nicht. Die „Lean“-typische Idee der kontinuierlichen Verbesserung hat man offensichtlich schon verinnerlicht.

Für den veranstaltenden Masterstudiengang Prozessmanagement war dies alles Wasser auf die Mühlen, weil dort vergleichbare Methoden und Werkzeuge gelehrt werden. Das enorm gestiegene Interesse am Studium Prozessmanagement muss wohl auch an der Krise liegen. Auffallend dabei ist, dass das hohe Interesse im Widerspruch zu den radikalen Kürzungen der Unternehmen im Weiterbildungsbereich steht. Offensichtlich nehmen die Menschen ihre Zukunft, was Weiterbildung angeht, verstärkt selbst in die Hand.