HfWU präsentiert in Berlin Projekt regiopakt

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„Smart Country Convention 2023“ in Berlin: Professor Markus Frank berichtete zum aktuellen Stand des Projektes regiopakt, das im Rahmen der „Zukunftsbetriebe und Zukunftsregionen“ durch das Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert wird.

HfWU-Professor Dr. Markus Frank hat auf der „Smart Country Convention“, einer Veranstaltung des Bundesinnenministeriums, das Projekt „regiopakt“ („Regionale Wertschöpfungsketten der Zukunft für pflanzliche Lebensmittel mit Arten- und Klimaschutzleistung durch digitale Technologien“) vorgestellt. Markus Frank leitet das gemeinsam mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf durchgeführte, noch bis 2028 laufende Projekt.

Hoch diversifizierte und kleinstrukturierte Agrarsysteme wie die der ausgewählten „Zukunftsregion“ Franken-Hohenlohe besitzen klare kompetitive Nachteile auf den Weltmärkten, wodurch viele der für die Region prägenden Schweinemastbetriebe aufgegeben haben. Die Region im Dreieck Heilbronn–Nürnberg-Würzburg hat jedoch den Vorteil, meist einen breiteren Mix an Ökosystemdienstleistungen, vor allem Artenschutz- und Klimaschutzleistungen, bereitstellen zu können.

Im Projekt regiopakt soll der Anbau von Nischenkulturen – Kichererbse, Linse und Quinoa – in der Region ausgebaut und optimiert werden. In der Region existieren bereits landwirtschaftliche Betriebe, Handel und Start-ups, deren Geschäftsmodelle hohe Überschneidungen mit dem Lösungsansatz des Projektes aufweisen und die als Partner gewonnen werden konnten.

Um die Stärken der „Zukunftsregion“ nutzbar zu machen sollen innerhalb von regiopakt digitale Technologien im Agrar- und Ernährungssystem erprobt werden. Der Lösungsansatz beinhaltet lokale Wertschöpfungsketten für Lebensmittel, die durch besondere Eigenschaften gekennzeichnet sind: Die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte erfolgt in Anbausystemen und Agrarlandschaften, sie fördern Artenvielfalt leisten einen Beitrag zum Klimaschutz und sind an den fortschreitenden Klimawandel angepasst. Zudem werden die Arten- und Klimaschutzleistungen, die mit der Erzeugung der Agrarprodukte verbunden sind, den Konsumenten nachgewiesen und erlauben Erzeugern, sich zu differenzieren und ggfs. höhere Preise zu erzielen. Es besteht eine möglichst direkte und lokale Verbindung zwischen landwirtschaftlichen Erzeugern, Verarbeitern und Konsumenten ohne Einbeziehung des stationären Lebensmitteleinzelhandels. Und die Wertschöpfungsketten erzeugen und vertreiben Lebensmittel auf Basis diverser und neuer Kulturpflanzen, die eine gesunde und nachhaltige Ernährung unterstützen.

Das Projekt regiopakt wurde Anfang 2023 gestartet und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Als bisherige Meilensteine wurden ein Netzwerk von zehn Praxisbetrieben für Anbauversuche etabliert, eine Nachhaltigkeitsbewertung für bestehende Anbauverfahren entwickelt und eine Fokusgruppendiskussion zu Verbraucherentscheidungen und Vertriebskanälen gestartet.