HfWU engagiert sich in Osteuropa

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Foto: (HfWU/Schüle): Teilnehmer an einem Pflanzenbaukurs im deutschen Agrarzentrum in der Ukraine.

- HfWU koordiniert die Deutschen Agrarzentren in der Ukraine und Kasachstan -

NÜRTINGEN. (hfwu) Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) betreibt seit Jahresbeginn die Deutschen Agrarzentren (DAZ) in Kasachstan und der Ukraine. Sie steht an der Spitze eines Konsortiums, dem auch die DEULA Baden-Württemberg, die ADT Projekt GmbH und die Universität Hohenheim angehören. An der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt wird das Projekt von Professor Dr. Heinrich Schüle geleitet.

Die Agrarzentren sind Schulungs-, Demonstrations- und Forschungseinrichtungen, die in beiden Ländern dazu beitragen, die Landwirtschaft zu modernisieren. Getragen werden die Zentren von einer Gruppe führender Firmen der europäischen Agrarwirtschaft. Sie werden finanziell vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt. Die HfWU erweitert mit dem Projekt zum einen ihr internationales Netzwerk und profitiert zum anderen von der Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen.

Kasachstan und die Ukraine besitzen ein enormes Agrarpotential. Es fehlt jedoch an Investitionen und qualifizierten Fach- und Führungskräften. Deshalb haben das deutsche Landwirtschaftsministerium und Agrarunternehmen in beiden Ländern die Agrarzentren gegründet, um moderne landwirtschaftliche Produktionsmethoden zu vermitteln und landwirtschaftliche Fachkräfte weiterzubilden. Im Rahmen der Wirtschaftskooperationsprojekte findet ein gezielter Transfer von Wissen und moderner Produktionstechnologie in beide Länder statt. Das Kursprogramm wird pro Jahr von bis zu 2.000 Fachkräften besucht.

Neben dem Schulungsprogramm bewirtschaften beide Zentren jeweils ca. 50 ha Versuchs- und Demonstrationsflächen auf denen moderne Pflanzenbauverfahren demonstriert sowie Sorten- und Pflanzenschutzmittelversuche durchgeführt werden. Die beteiligten Wirtschaftsunternehmen stellen den Deutschen Agrarzentren für die Praxisschulungen modernste Technik und Ausrüstung zur Verfügung. Höhepunkte sind die jährlich im Sommer stattfindenden DAZ-Feldtage, zu denen, sowohl in der Ukraine als auch in Kasachstan, Fachbesucher aus dem ganzen Land anreisen.

Das Deutsche Agrarzentrum in der Ukraine (www.daz-ukraine.net) befindet sich im Oblast Tscherkassy in der Zentralukraine inmitten der fruchtbaren Schwarzerdezone. In den vergangenen Jahren hat sich das DAZ-Ukraine zu einer landesweit bekannten Plattform der europäischen Agrarwirtschaft in der Ukraine und zu einem wichtigen Informationszentrum entwickelt. Unterstützt wird das Zentrum von den Firmen Claas, Lemken, Amazone, Vaederstad, Josera und KWS.

In Kasachstan ist das Agrarzentrum (www.daz-kasachstan.net) im Norden des Landes angesiedelt. Seit vier Jahren finden dort Schulungen in den Bereichen Landtechnik, Betriebswirtschaft sowie Pflanzen- und Tierproduktion statt. Das DAZ-Kasachstan wird vor Ort unter anderem von den Unternehmen John Deere, Claas, Kuhn, Horsch und Bayer CropScience sowie von kasachischer Seite von der Agrarforschungsagentur KazAgroInnovazia des kasachischen Landwirtschaftsministeriums unterstützt.

Gerhard Schmücker
Nürtingen, 20.02.2015