Hähnchen auf der Weide

Veröffentlicht am

Foto/BU: Die von Studierenden der HfWU großgezogenen Hühner vor dem selbst gebauten mobilen Stall.

Agrarwirtschaftstudierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) entwickeln modulares und mobiles Haltungssystem für Masthühner mit Weidemast.

NÜRTINGEN. (hfwu) Hühner in Weidehaltung gibt es bisher vorwiegend für Legehennen. Das hat vor allem wirtschaftliche Gründe – denn für Masthühner können die aktuellen Preise auf dem Markt durch die arbeitsaufwändige Weidehaltung nicht erreicht werden. Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) arbeiten an einer Lösung für eine wirtschaftliche und ökologische Hähnchen-Weidemast in kleinem Maßstab.

 

Unter Leitung von Prof. Dr. Barbara Benz widmeten sich in den vergangenen Monaten im Wahlpflichtfach „Praktikum in Tierhaltung/Ethologie“ die Studierenden des zweiten Semesters Agrarwirtschaft an der HfWU diesem Problem. Die Aufgabe war es, ein mobiles Haltungssystem für Masthühner in Weidemast zu planen und umzusetzen. Dieses sollte dabei möglichst kostengünstig und damit wirtschaftlich und für eine kleine Zahl von Tieren geeignet, dafür aber modular erweiterbar sein. Der geplante Stall sollte am Ende in Eigenbau hergestellt werden können und außerdem unkompliziert zu Bewirtschaften sein. Am Ende sollte noch die Frage beantwortet werden, welche Rassen für diese Art der Aufzucht überhaupt geeignet sind.

Das Ergebnis ist ein praxistaugliches, mobiles Haltungssystem, in welchem Masthühner dank elektronischer Schiebetür und Fütterung kostengünstig und artgerecht in Weidehaltung gehalten werden können. Innerhalb von drei Tagen bauten die Studierenden es selbst zusammen.

Hier endete das offizielle Studienfach. Doch die Studierenden setzten sich in ihrer Freizeit dafür ein, das selbst erarbeitete und gebaute Haltungssystem auch in der Praxis zu testen. Deshalb zogen im April 21 junge Küken in den Stall, der am HfWU-Standort in Tachenhausen aufgestellt wurde.

Fütterung und Pflege der Hühner übernahmen die Studierenden gemeinsam und zogen die Tiere nach Bio-Standards groß. Dies bedeutet neben Bio-Futtermitteln vor allem viel Platz für die Tiere – sowohl im Stall als auch im Freilauf und eine längere Mastdauer im Vergleich zu konventionellen Betrieben. Immer wieder mussten dazu Abläufe optimiert werden und alle viel Zeit und Energie investieren. Unterstützung erhielten die Studierenden dabei auch von den Mitarbeitern des Hofguts Tachenhausen.

Am kommenden Mittwoch, 20. Juni, endet nun dieses Projekt. Denn an diesem Tag geht es für die Masthühner zum Schlachter.