Grünes Paradies Klein-Tischardt

Veröffentlicht am |

Die „Wie-auch-wir“-Initiative regt zur alternativen Nutzung von Parkplatzflächen an.

- Studierende der HfWU stiften Bürger*innen an, konkret zur nachhaltigen Entwicklung vor Ort beitzutragen -

NÜRTINGEN. (hfwu). Das Projekt „Wie auch wir“ in Klein-Tischardt zielt darauf, die Bürger*innen dazu zu bringen, vor Ort konkret zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Die vielfältigen Vorschläge und Umsetzungstipps für den Nürtinger Stadtteil kommen von Studierenden der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU). Sie reichen vom Igelhaus über Regenwassermanagement bis zur Fassadenbegrünung.

„Nachhaltige Entwicklung“, ein abstrakter Begriff, der in keiner Zukunftsdebatte fehlen darf. Einer Gruppe von Studierenden der Landschaftsarchitektur geht es mit ihrem Projekt zur Nachhaltigkeit in Klein-Tischardt nicht darum, Theorien zu diskutieren. Das Semester-Projekt „Wie auch wir“ stiftet die Menschen vor Ort an, hier und jetzt mit anzupacken. Die Studierenden haben Projektideen entwickelt, die die Bewohner selbst mitgestalten oder initiieren können. „Denn jede noch so kleine Tat bringt uns näher an unser Ziel: Klein-Tischardt zu einem grünen Paradies für Mensch, Flora und Fauna zu gestalten“, so die Initiatoren in einer der Broschüren zum Projekt.

Zu den vielen Vorschlägen, was die Anwohner*innen selbst machen können, zählen Tipps für die Dachbepflanzung, Anregungen zur Fassadenbegrünung per Drahtseil und Rankpflanzen, ein Igelhaus inklusive Bauanleitung oder Ideen zur alternativen Nutzung von Parkplatzflächen. Mit dem Angebot „Kreidezeit“ stellten die Nachhaltigkeitsmacher Malkreide zur Verfügungen, mit der an Ort und Stelle markiert werden konnte, was man wie umgestalten könnte. Darüber hinaus gab es Informationen zu heimischen Vögel-, Pflanzen- und Insektenarten und wie man zur ihrem Schutz beitragen kann. Mit „Postkarten aus der Zukunft“ konnten die Klein-Tischhardter ihre konkreten Ideen und Wünsche an die künftigen Landschaftsarchitekten schicken. Dafür hatten die Studierenden an verschiedenen Stellen im Stadtteil bunte Briefkästen aufgestellt.

„Es ist eine tolle Möglichkeit gewesen, theoretische Lerninhalte in der Praxis anzuwenden. Wir haben die Interventionen größtenteils unabhängig durchgeführt und dabei die Herangehensweise erlernt“, blickt Leila Hoffman auf das Projekt im Sommersemester zurück. Die Aktion habe den Studierenden die breiten Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, die man als angehende*r Landschaftsarchitekt*in hat. Zudem sei es möglich gewesen, mit wenig Mitteln und kleinen Interventionen große Aufmerksamkeit zu schaffen. „Es war spannend zu sehen, was gut funktioniert und was nicht so gut klappt, genau zu überlegen, wer informiert werden muss.“ Letztendlich habe man gesehen, dass es in Klein-Tischardt Nachfrage nach Veränderung gibt. Und nicht zuletzt hätten die Studierenden einen Teil Nürtingens selbst besser kennengelernt und gleichsam die Hochschule den Bürgern Nürtingens nähergebracht. 

„Der Schwerpunkt liegt gezielt auf partizipativen Ansätzen in der Landschaftsarchitektur“, erläutert Dr. Ellen Fetzer, die das Projekt von Seiten der HfWU wissenschaftlich betreut. Gefördert wird das Semesterprojekt im Rahmen des EU-Erasmus-Projekts „Landscape education for democracy towards learning empowerment agency partnership“, bei dem die HfWU einer der Projektpartner ist.