"Genbänkle“ wird Projekt der UN Dekade

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NÜRTINGEN (hfwu). Das Projekt „Genbänkle, das von Professor Dr. Roman Lenz, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, koordiniert wird, erhält eine Auszeichnung. Am Sonntag, dem 21.Mai, wird „Genbänkle“ als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Friedlinde Gurr Hirsch, Staatsekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, wird die Auszeichnung im Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade übergeben. Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.

Dr. Roman Lenz, Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, liegen alte Gemüsesorten am Herzen: „Alte Sorten sind kulinarische Schätze und erhalten die biologische Vielfalt. Wenn es diese Sorten überhaupt noch gibt, wissen wir nicht, wo sie angebaut werden und wo deren Saatgut erhältlich ist“. Das Projekt „Genbänkle“ will hier weiterhelfen. Das ausgezeichnete Projekt hat an dem Wettbewerb der UN-Dekade Biologische Vielfalt teilgenommen. Eine namhafte Jury hat über die Qualität der eingereichten Projekte entschieden. Die Auszeichnung des „Genbänkle“ im Rahmen des Wettbewerbs findet am Sonntag, 21. Mai, um 11:00 Uhr im Freilichtmuseum in Beuren, zeitgleich mit dem Frühlingsmarkt, statt.

„Genbänkle“ vernetzt und listet Initiativen und Organisationen zum Thema „Alte und seltene Gemüsesorten“ in Baden-Württemberg auf und macht sie sichtbar. Eine Datenbank sorgt dafür, dass Interessierte leichter Zugang zu regionalem, samenfestem Saatgut alter und seltener Gemüsesorten bekommen können. Dr. Lenz ist nicht allein in dem „Genbänkle“-Projekt aktiv. Die Partner sind außerdem der Alblinsen-Förderverein (Wolde Mammel) und „Die Agronauten“ (Roman Lenz und Dr. Philipp Weckenbrock, Forschungsgesellschaft für nachhaltige regionale Landwirtschaft). Die Datenbank der Gemüsesorten soll in einem zweiten Schritt auf andere Feldfrüchte ausgeweitet werden. Den Projektpartnern geht es neben dem Erhalt alter Sorten vor allem um die biologischen Vielfalt: „Wir wollen helfen, die Kulturpflanzen zu schützen indem wir die Sortenvielfalt nutzen. Derzeit haben wir über 220 Gemüsesorten für Baden-Württemberg gelistet, die vom Aussterben bedroht, sehr selten und gefährdet sind“, so Lenz. Derzeit sind die „Genbänkle“ Initiatoren damit beschäftigt, zwei verschollene Sorten zu suchen: Den Laupheimer Sommerrettich und das Ulmer Ochsenhorn. Beide gelten derzeit als verschollen.

Das „Genbänkle“ hat die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt. Sie stufen es als vorbildliches Projekt ein, das ein bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland setzt. Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und macht den Beteiligten bewusst, dass ihr Einsatz für die lebendige Vielfalt Teil einer weltweiten Strategie ist. Möglichst viele Menschen sollen sich von diesen vorbildlichen Aktivitäten begeistern lassen und die ausgezeichneten Projekte als Beispiel zu nehmen, selbst im Naturschutz aktiv zu werden. Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte soll dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen. Nürtingen, 11.05.2017 Gerhard Schmücker