Biomethan aus Biogasanlagen und synthetische Gase (SNG), z.B. aus überschüssigem Windstrom, sind chemisch identisch mit Erdgas und können dies in vielen Anwendungen ersetzen, so z.B. zur Heizung von Wohngebäuden, aber auch als Grundstoff in der chemischen Industrie.
Das ISR-Team legt in seinen Untersuchungen einen Schwerpunkt auf die Nachfragerseite: Im Rahmen von qualitativen Interviews werden die Präferenzen von Haushalten für verschiedene Produktoptionen (bspw. SNG oder Biomethan) herausgearbeitet und diese durch sog. Discrete-Choice-Experimente um Zahlungsbereitschaften der Haushalte ergänzt, eine wichtige Information für die Preissetzung der Anbieter. Auch Unternehmen werden im Projekt als potentielle Abnehmer, bspw. für die stoffliche Nutzung oder für die Wärmeerzeugung, betrachtet.
Im Rahmen diverser Expertenworkshops werden Angebots- und Nachfragerperspektive schließlich zusammengeführt und gemeinschaftlich potenzielle Geschäftsmodelle für regenerative Gase analysiert und entwickelt.
Zusammen mit ISR-Direktor Prof. Dr. Carsten Herbes arbeiten während der zweijährigen Laufzeit Benedikt Rilling, der bereits am ISR und am MLab tätig war, und Florian Schiewe, der neu eingestellt wurde, an dem Forschungsprojekt.
Mit (BGA-PtG)2 baut das ISR seine Expertise im Bereich der Vermarktung von Erneuerbaren Energien weiter aus: Neben der Analyse von Vermarktungsstrategien im Online-Marketing von Grünstrom- und Grüngasprodukten wurden in der Vergangenheit bereits in einer Zahlungsbereitschaftsstudie für Ökostromprodukte mit neurowissenschaftlichen Methoden gearbeitet oder zwei Choice-Experimente zur Vermarktung von Gärprodukten durchgeführt.