Der Städte- folgt die Hochschulpartnerschaft

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Klaus Fischer und Jeff Davies

Klaus Fischer und Jeff Davies

- Delegation der FH besucht Universität in Pontypridd –
NÜRTINGEN. (üke) Die Fachhochschule Nürtingen pflegt enge Beziehungen zu Universitäten auf allen Kontinenten dieses Globus. Auch mit Hochschulen in England und Irland werden regelmäßig Studierende ausgetauscht. Ausgerechnet die örtliche Universität von Nürtingens walisischer Partnerstadt Pontypridd fehlte jedoch bislang in der Liste der ausländischen Partnerhochschulen. Dies ist seit Montag anders: Eine Delegation aus Vertretern der Fachhochschule Nürtingen, angeführt von Rektor Professor Klaus Fischer, führt derzeit an der University of Glamorgan Gespräche, die in einem umfassenden Partnerschaftsvertrag münden sollen.

Der ursprüngliche Kontakt zu der walisischen Universität ging auf den vor einiger Zeit verstorbenen Stadtrat und Vorsitzenden des Städtepartnerschaftsvereins Dr. Gerhard Maag zurück. Im war es zu Lebzeiten bereits ein Dorn im Auge, dass zwar die Partnerstädte, nicht aber die jeweiligen Hochschulen enge Kontakte pflegen. Mit der Business School der University of Glamorgan wird nun ein neues Kapitel der akademischen Zusammenarbeit aufgeschlagen. Die Vorarbeit wurde bereits im letzten Sommer während eines Besuchs von Jeff Davies und Bob Morgan an der Fachhochschule Nürtingen geleistet. Davies, Associate Director, und Morgan, Internationaler Koordinator der Business School, kamen mit konkreten Projektvorschlägen an die Fachhochschule. Während des Gegenbesuches der Nürtinger Hochschulvertreter in dieser Woche soll nun ein Abkommen unterzeichnet werden.
Viele Details sind noch zu klären, aber bereits der erste Tag lässt keinen Zweifel zu, dass ein Partnerschaftsvertrag zu Stande kommt. Pam Harper, die Bürgermeisterin Pontypridds, erklärte bei der Begrüßung der Delegation, „zwischen den beiden Hochschulen wächst etwas Großes heran“. Allein für vier verschiedene Studiengänge werden in intensiven Verhandlungen Kooperationsmodelle ausgearbeitet. Für den Studiengang Betriebswirtschaft wird ein traditionelles Austauschprogramm entwickelt. In der Qualität dieses Programms wollen beide Seiten jedoch einen Schritt weiter gehen: Die Teilnehmer sollen im Idealfall nach dem Studium den Abschluss beider Hochschulen erhalten.
Für den Studiengang „Internationales Finanzmanagement“ soll die Business School der University of Glamorgan auch als Partner dienen. Die Studierenden dieses Studienganges müssen ein Jahr im Ausland verbringen. Auch der Studiengang „Internationales Management“ und der Studiengang Wirtschaftsrecht am Standort Geislingen, streben Austauschprogramme mit der walisischen Hochschule an. Es ist nicht nur die Partnerschaft mit der Stadt Nürtingen, die die Universität für die Fachhochschule interessant macht. An der University of Glamorgan mit ihrem Hauptsitz im nahegelegenen Cardiff sind 18 500 Studierende eingeschrieben. Rund 4600 Studierende besuchen die Business School in Pontybridd. Dies sind etwas andere Größenverhältnisse als in Nürtingen. Allerdings haben die Studiengänge ein ähnliches Profil: Hier wie dort steht ein praxisbezogenes Studienkonzept im Vordergrund, beide Hochschulen verlangen Praxissemester und beide Bildungsträger arbeiten eng mit der Wirtschaft und Industrie zusammen. Und von der Vielfalt der Programme können auf der Seite der Fachhochschule beide Standorte profitieren.
Die Gespräche werden in den nächsten Tagen in vollem Gange sein. Vorlesungsinhalte werden verglichen, Anforderungen geprüft und Studienzeiten abgeklopft. Wenn alle Gespräche erfolgreich verlaufen, dann gibt es vielleicht in Zukunft für einige Nürtinger BWL-Studierenden zum Diplom noch einen englischen Hochschulabschluss dazu. Auf jeden Fall wird es einen Studierendenaustausch geben. Mit einer neuen Partnerhochschule in einer Stadt, die in Nürtingen schon seit so vielen Jahren bestens bekannt ist.