CDG-Preis für FH-Absolventin

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- Dr. Uschi Eid würdigt Preisträger-
NÜRTINGEN. (üke) Sandra Sudhoff, Absolventin des Studienganges Landespflege an der Fachhochschule Nürtingen, wurde mit einem Förderpreis 2001 der Carl-Duisberg Gesellschaft ausgezeichnet. Die Festrede während der Feier an der Fachhochschule Nürtingen hielt Dr. Uschi Eid, Staatssekretärin am Entwicklungshilfeministerium in Berlin. Der zweite Preis, den Sandra Sudhoff erhielt, ist mit 3000.- DM dotiert.

Insgesamt wurden drei herausragende Diplomarbeiten von Absolventen der baden-württembergischen Fachhochschulen ausgezeichnet. Preise verliehen: Landry Tchana Tchamy Dantse, Absolvent der Fachhochschule Manheim, erhielt den ersten, Frau Christiane Keim, Absolventen der Katholischen Fachhochschule Freiburg erhielt den dritten Preis. Der Rektor der Fachhochschule Nürtingen, Professor Klaus Fischer, gratulierte allen Preisträgern. Die Preise der Carl-Duisberg Gesellschaft seien ein wichtiger Ansporn für die Diplomanden der Fachhochschulen, herausragende international orientierte Diplomarbeiten vorzulegen. In allen drei Diplomarbeiten wurden internationale Themen bearbeitet, die sich vor allem mit Problemlösungen für Entwicklungsländer befassten. Auch aus diesem Grund wünschte sich die Uschi Eid, als Staatssekretärin für Entwicklungspolitik zuständig, dass die Arbeiten für die konkrete Politikberatung eingesetzt würden und nicht in den Hochschulbibliotheken verstauben. Sandra Sudhoff hatte sich in ihrer Abschlussarbeit mit der "Landnutzung und Analyse der natürlichen Ressourcen in Mucombwe/Mozambik" beschäftigt.
Die prämierten Diplomarbeiten würden mit ihren Themen in das Herz der entwicklungspolitischen Leitlinien treffen, so Uschi Eid. Sie hoffe, dass die Arbeiten schnell in die Landessprachen übersetzt und den betroffenen Ländern zur Verfügung gestellt würden. Die sei ein Beitrag zum Wissenstransfer in die Entwicklungsländer. Die Hauptursache für deren Unterentwicklung sei der fehlende Zugang zu Wissen und Information. Diese Wissenslücke gelte es abzubauen. Als zweite Ebene zu einer nachhaltigen Entwicklung sieht Uschi Eid die Notwendigkeit, dass die entwickelte Welt mit gutem Beispiel auf dem Weg der Nachhaltigkeit vorangehe. Unterstützung bei Agrarverhandlungen, Kommissionen zur Nutzung des Nilwassers nach dem Beispiel der in Europa lang etablierten Rhein Kommission helfen den Entwicklungsländern, eigene Regeln und Normen zum friedlichen Zusammenleben zu entwickeln. Andererseits könne auch die erste Welt von den Entwicklungsländern lernen. Entwicklungspolitik müsse immer auch Innenpolitik sein. Die lokalen Agendaprozesse aller Kommunen in Deutschland seien dafür ein Beispiel. Ebenso auch die Initiativen der Carl-Duisberg Gesellschaft, die mit ihren Preisen das Verständnis für die gemeinsame Verantwortung in einer geteilten Welt fördert.
Diesen Beitrag, vor allem in Form der prämierten Diplomarbeiten, beschrieb Professor Dr. Siegfried Grüner, Beauftragter des Carl-Duisberg Arbeitskreises BadenWürttemberg. In seiner Laudatio lobte er die Preisträger, dass deren Arbeiten, jede für sich, Lösungen für Probleme in den Entwicklungsländern bietet.
Im Falle der Diplomarbeit von Sandra Sudhoff stünden die "Praxisnähe und der Nutzen für die Bevölkerung" im Vordergrund. Vier Monate hatte die Nürtinger Diplomandin in Mozambik verbracht. Mit Hilfe moderner Planungssoftware erfasste sie in der von ihr bearbeiteten Gemeinde das Gemeindeland, entwickelte Kartenmaterial und erfasste Daten. Erst auf dieser Grundlage sind die Einwohner nun in der Lage, Landnutzungsrechte einzureichen und das Land zu bewirtschaften. Die Behörden vor Ort wussten bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht, welches Land überhaupt im Besitz der Gemeinde ist und welches nicht. Sandra Sudhoff verschaffte der Gemeinde nicht nur darüber Klarheit, sondern schulte auch die Mitarbeiter der Land- und Forstverwaltung, der Katasterämter und anderer Behörden darin, mit der Planungssoftware umzugehen und ihre Grundlagenarbeit in der täglichen Verwaltung weiterzuführen. Die Arbeit von Frau Sudhoff war ein Pilotprojekt der Bonner Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), die die Hard- und Software auch vor Ort zur Verfügung stellte. Fördermittel gab es auch vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). An der Fachhochschule Nürtingen wurde die preisgekrönte Diplomarbeit von Professor Dr. Hans-Karl Hauffe betreut.