Barcamp macht Tempo bei der Energiewende

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Reges Interesse gab es an den auf der Neckar-Ufer-Promenade präsentierten Ergebnissen des Barcamps. (Foto: HfWU).

- Ergebnisse des Barcamps zur Energiewende vor Ort in Nürtingen; Präsentation auf dem „Stadtbalkon“ in Nürtingen -

NÜRTINGEN(hfwu). Ein Barcamp sammelte Ideen, wie die Energiewende in Nürtingen vorangebracht werden kann. Jetzt stellten Teilnehmer und Organisatoren des Workshops die Ergebnisse auf dem „Stadtbalkon“ vor.

Ende Juni hatte die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) in Zusammenarbeit mit dem Landesumweltministerium ein Barcamp veranstaltet. Inhaltlich ging es um Ideen, Engagement und soziale Innovationen für die Energiewende vor Ort. „Bar“ ist eine Anlehnung an die Bezeichnung eine Leerstelle in einer Programmiersprache. Das Format des Barcamps nimmt diesen Gedanken auf. In dem offenen Workshop ohne Referenten legten die Teilnehmenden zu Beginn Inhalt und Ablauf der Veranstaltung selbst fest. Jede Person hatte die Gelegenheit, spontan Themen einzubringen, zu diskutieren oder eine Untergruppe zu formen und zu leiten. So wurden ein Austausch auf Augenhöhe und neue Blickwinkel ermöglicht.

„Alles konnte, nichts musste“, bringt es Tamara Fischer auf den Punkt. Für die neue Klimaschutzmanagerin der Stadt Nürtingen war das Barcamp auch eine gute Gelegenheit, mit den Akteuren vor Ort in Kontakt zu kommen. Als ein Ergebnis des Workshops nimmt sie mit, dass das Thema Autoverkehr und Mobilität zu den dringlichsten in der Stadt gehört. Auch Thomas Oser schätzt das offene Format der Veranstaltung. „Sehr teilnehmerorientiert und sehr inspirierend“, blickt Oser, der selbst mit verschiedenen Initiativen im Themenfeld Nachhaltigkeit in Nürtingen aktiv ist, auf die Veranstaltung zurück.

Fischer und Oser nutzten die Gelegenheit, wie andere Teilnehmer des Barcamps, sich auf dem Nürtinger „Stadtbalkon“ wiederzutreffen und den Austausch fortzusetzen. Auf der neuen Neckarpromenade in Nürtingen präsentierten die Macher des Workshops, die Initiative SmartGridsBW und die HfWU, die Ergebnisse. Diese wurden auf Schautafeln zusammengefasst und informierten so auch eine breitere Öffentlichkeit und gaben Gelegenheit, mit weiteren Interessierten ins Gespräch zu kommen. Die Reihe der präsentierten Themen und Vorschläge reichte von der Motivation zu klimaschützendem Verhalten, der Verbreitung von Photovoltaik-Modulen auf Balkonen, die Eröffnung eines „Zukunftladens“, die Schaffung nachhaltiger Stadtquartiere und von zivilgesellschaftlichem Engagement bis hin zur Frage, wie besser informiert und kooperiert werden kann und das weitere Vorgehen aussehen könnte.

Christian Arndt, Professor und Leiter des Zentrums für nachhaltige Entwicklung (ZNE) an der HfWU, verweist auf den aktuellen Uno-Weltklimabericht: „Die Zeit drängt. Wir müssen schnell ins Handeln kommen und konkrete Projekte angehen. Deshalb war es großartig, dass am Barcamp auch viele Multiplikatoren teilgenommen haben, die vor Ort aktiv sind“, so der Wirtschaftswissenschaftler. Damit sieht er die Rolle und Stärke der Hochschule bestätigt. „Wir verstehen uns vor allem als Katalysator beim Thema Nachhaltigkeit und bei der Verbindung von Wirtschaft und Umwelt.“ Auch Angebote im Rahmen des Studium generale, Vorträge und Projekte zu Aspekten einer nachhaltigen Entwicklung und nicht zuletzt die von der HfWU mitorganisierten Barcamps tragen dazu bei.