Ausgezeichnetes Engagement für die Wasseramsel

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Preisträger Finn Zenker. (Foto: MWK)

Student Finn Zenker erhält Landespreis für Heimatforschung

NÜRTINGEN (hfwu). Finn Zenker erhält den Landespreis für Heimatforschung. Ausgezeichnet wird der Student an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) für eine von ihm gestartete und mit vielen Mithelfern umgesetzte mehrjährige Bestandsaufnahme der Wasseramsel an der Elz.

Ein wesentlicher Aspekt des in der Kategorie Jugendförderpreis ausgezeichneten Projekts ist der Citizen-Science Ansatz. Forschungsprojekte werden dabei unter Mithilfe von interessierten Laien durchgeführt. Für die Wasseramselbeobachtungen konnte Zenker, der an der HfWU im Studiengang Landschaftsplanung und Naturschutz studiert, über 40 Personen für die Feldarbeit gewinnen. Ziel aus wissenschaftlicher Perspektive war die Bestandserfassung der Wasseramsel und die Ermittlung von Bestandstrends an der Elz und deren Nebenflüssen im Landkreis Emmendingen, erläutert Zenker. Im Zeitraum von 2021 bis 2023 erfolgte dazu jeweils von Februar bis März eine Kartierung. Rund zwei Drittel der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hatten zuvor noch nie eine Wasseramsel gesehen, berichtet der Student im Rückblick auf sein Projekt. Vor der Feldarbeit gab es für alle eine ausführliche Kartieranleitung und Informationen zur Ökologie.

Eine erste Kartierung startete 2021 mit Hilfe von fünf Engagierten des NABU Emmendingen. Dabei wurden 65 Kilometer Fließgewässerstrecke dokumentiert. Das erste Jahr sollte als Probelauf dienen, um Erfahrung für die Einweisung, Durchführung und Auswertung der freiwilligen Mitstreiter zu sammeln. 2022 erfolgte ein Presseaufruf zur Mithilfe im ganzen Landkreis. Auf diesen meldeten sich 45 Personen. So konnte an ausgewählten Stellen an einer Fließgewässerlänge von 95 Kilometern eine Brutverlaufsüberwachung durchgeführt werden. Für Zenker ist klar, dass das Preisgeld von 2500 Euro dem Wasseramselprojekt des NABU zugutekommen wird. Angedacht ist zudem, Schautafeln anzuschaffen. Sie sollen erklären, was die Wasseramsel schützenswert macht. Das Projekt wird fortgesetzt. Ziel ist zu untersuchen, welche Auswirkung der Klimawandel auf die Wasseramsel hat.

Der Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg wird vom Land Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg vergeben. Ausgezeichnet werden beispielhafte Leistungen der ehrenamtlichen Heimatforschung. Die Themen erstrecken sich dabei von der Orts-, Siedlungs- und Naturgeschichte bis hin zu lokalen Traditionen und herausragenden Biographien. Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger wurden aus rund 120 Bewerbungen ausgewählt.