Das passiert auch einem Hochschulerektor nicht alle Tage. Zwar hat auch die HfWU zum Teil recht prominente Absolventen in ihren Reihen, aber einen Hollywood Star – da müssen die Nürtinger passen. Vor allem jedoch steckt diese Form der Ehemaligenarbeit noch in den Kinderschuhen. Zum Vergleich: In Nürtingen sucht Rektor Fischer auch unter den Ehemaligen nach Unterstützern und Gönnern, die die Sanierung der alten Turnhalle in der Neckarsteige auch finanziell zu schultern helfen. Der Erfolg ist bislang überschaubar. Kevin Kostner in Fullerton dagegen, hilft dem dortigen Dekan der Business School, mit seiner Popularität Gelder für einen Fakultätsneubau einzutreiben. Ein Fünftel der Bausumme muss über Spenden aufgebracht werden, sonst gibt es kein Geld vom Staat. Das ist bei einer Bausumme von 83 Millionen Dollar ein hübsches Sümmchen, das über Spenden und Sponsorengelder erwirtschaftet werden muss. Und das scheint zu funktionieren. Als Kevin Kostner bei seinem Besuch auf dem Campus den geladenen Gästen seinen neuen Film zeigte, der erst im Juni in die amerikanischen Kinos kommt, machte Universitätspräsident Milton Gordon darauf aufmerksam, dass noch ein Namensgeber für das Theatergebäude der Hochschule gesucht wird, in dem der Film präsentiert wurde. Wer will, dass künftig das Auditorium seinen Namen trägt, dem muss das mindestens drei Millionen Dollar wert sein. Diese Nachricht hatte niemanden der Anwesenden erschreckt. Man muss kein Prophet sein, dass Milton Gordon bald den entsprechenden Scheck erhält und das neue Namensschild anschraubt. Sein Nürtinger Kollege Klaus Fischer würde für deutlich weniger zum Schraubenzieher greifen, um für die alte Turnhalle einen Namengeber verkünden zu können.
Absolventen: Wenn Kevin Kostner zum SmallTalk kommt
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Kevin Kostner