GEISLINGEN (ab) Die Studierenden des Studiengangs Immobi-lienwirtschaft des Fachhochschul-Standorts Geislingen sind für den Stuttgarter Immobilienmakler Erich Hildenbrandt etwas Besonde-res: „Geislingen ist für uns eine Kaderschmiede, deshalb komme ich immer wieder gerne her.“ Der Pressesprecher und Vizepräsi-dent des Verbandes Deutscher Makler (VDM) kennt die Situation: Der Maklerberuf hat ein schlechtes Image und die Immobilienbran-che mit ihren vielen Segmenten erfordert spezielle Kenntnisse. Um diesen Ansprüchen zu genügen, braucht es Fingerspitzengefühl und Wissen, das ständig aktualisiert wird, denn Veränderungen am Markt könnten nicht gelehrt werden.
In der Diskussion der Fachhochschule Nürtingen mit der Wirt-schafts-Praxis sieht Hildenbrandt einen Garanten für die hohe Ausbildungs-Qualität. „Sie müssen Wissen an die Hochschule bringen und auf dem Laufenden halten“, sagt der Mann, der in seinem eigenen Makler-Unternehmen jede Woche Zeit für Mitar-beiterschulungen reserviert.
Die Situation, die Studierende in der Immobilienbranche erwartet, beschreibt Hildenbrandt sehr herausfordernd. Mit Erschrecken verweist er auf den dramatischen Rückgang des Wohnungsbaus in Deutschland. Für das laufende Jahr erwartet er weniger als 200 000 neue Wohnungen, im vergangenen Jahr waren es knapp 300 000 und 1995 wurden noch über 600 000 Wohnungen fertiggestellt. Dieser Rückgang drückt die Preise in den Städten nach oben und verdrängt Bauherren und Mieter aufs Land. Wohnraum wird knapp, insbesondere deshalb, weil seit einigen Jahren noch weniger Baugenehmigungen erteilt, als Wohnungen fertiggestellt werden.
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