Wirtschaft will Eliten

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Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt an der Hochschule Nürtingen
Autonomie und weniger Bürokratie für die Hochschulen forderte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt in seinem Vortrag an der Hochschule Nürtingen. Nur durch Wettbewerb unter den Hochschulen könnten akademische Eliten hervorgebracht werden, die Deutschland für den internationalen Wettbewerb brauche.

Privatwirtschaftliches Handeln fordert Dieter Hundt für die Deutsche Hochschullandschaft: „Das Verbot von Studiengebühren muss fallen“, die Politik müsse die notwendigen Weichen für eine umfassende Bildungsreform stellen. Studiengebühren müssten direkt den Hochschulen zu Gute kommen. Zusätzlich sollen die Hochschulen mit Weiterbildungsangeboten Finanzmittel erwirtschaften. Solange die Hochschulen am staatlichen Gängelband hingen, sei eine Spitzenausbildung nicht möglich.
Hundt mahnte zur Festschreibung der Internationalität und zu einer Verkürzung der Studienzeiten an den Hochschulen. Im Zuge der Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse dürfe an den Fachhochschulen aber der Praxisbezug nicht unter diesen Veränderungen leiden, „sonst geht den FHs ein entscheidender Wettbewerbsvorteil verloren.“
Die Beziehung zwischen Hochschule und Studierenden müsste eine Kundenbeziehung werden, mit transparenten Studieninhalten und überfachlichen Qualifikationsmöglichkeiten wie zum Beispiel Teamfähigkeit. Durch das Wettbewerbsprinzip würden unrentable Fachbereiche geschlossen: „Nicht jede Hochschule muss alles anbieten.“ Den Studierenden gab er mit auf den Weg, dass sie ihre Investitionsentscheidung in die eigene Ausbildung überdenken sollten.