Wer studiert hat mehr Chancen

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- Verabschiedung der Absolventen an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt –
NÜRTINGEN. (üke) Solch einen Tag gibt es im Studentenleben nur einmal: Nach vier Jahren hartem Studium endlich die Abschlussurkunde in der Hand zu halten. An der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen wurden am Wochenende insgesamt 172 Absolventen aus fünf Studiengängen verabschiedet. Die besten Absolventen wurden mit Preisen verschiedener Stifter ausgezeichnet.

Dem Rektor der Hochschule, Professor Dipl.-Ing. Klaus Fischer, liegt der Werdegang aller Absolventen am Herzen. Und dass dieser erfolgreich wird, dafür biete ein anerkannt guter Studienabschluss noch immer die besten Chancen. Fischer machte keinen Hehl daraus, dass die Arbeitsmarktlage schwierig sei, aber Akademiker hätten noch immer die besten Startmöglichkeiten. Vor allem gäbe es in Deutschland nicht zu viele, sondern noch immer zu wenig Akademiker.
Dekan Professor Dr. Konrad Scorl verabschiedete die Absolventen der Studiengänge Betriebswirtschaft und Internationales Finanzmanagement. Es sei ein Tag, den es hoch zu feiern gelte, mahnte Scorl mit dem Verweis auf ein Goethe-Zitat. Insgesamt 131 Absolventen der Studiengänge Betriebswirtschaft und Internationales Finanzmanagement verabschiedete Scorl aus dem größten Fachbereich der Hochschule. Bei allem Lob forderte Scorl die Jungakademiker dazu auf, nun nach dem Studium Verantwortung in Familie, Staat, Kirche und Gesellschaft zu übernehmen. Als beste Absolventen erhielten Andrea Braig und Johannes Ehnle die Preise des Hochschulbundes Nürtingen-Geislingen.
Mit dem Arbeitsmarkt einer bestimmten Branche setzte sich der Festredner aus dem eigenen Hause im Fachbereich 2 auseinander. Die Zukunft des Standorts Deutschland und die Frage, ob der Automobilindustrie eine Beschäftigungskrise drohe, waren das Thema von Professor. Dr. Willi Diez, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft an der Hochschule. Ein widersprüchliches Szenario. Diez beschrieb den Absolventen zwei Szenarien aus Berechnungen des eigenen Instituts: von derzeit 755 000. Beschäftigten in Automobilindustrie könne es bis 2010 zu einem Rückgang auf 660 000 oder zu einem Anstieg auf 830 000 kommen.
Dass es nicht schlecht um die Berufschancen der Hochschulabsolventen steht, zeigte Studiengangleiter Professor Dr. Thomas Richter. Er verabschiedete die Absolventen der Studiengänge Agrarwirtschaft und Food Chain Management. Der Preis für das beste Examen in der Agrarwirtschaft, den der Württembergische Genossenschaftsverband vergibt, ging an Cindy Köhler. Sie konnte ihn nicht entgegennehmen, da sie bereits in ihrem ersten Job unabkömmlich war. Sie war nicht die einzige. Andreas Schäuble erhielt den Preis des Verbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft, Simon Beth bekam von der Vereinigten Hagelversicherung ebenfalls den Preis für seine Diplomnote. Die Baywa AG zeichnete Friedrich Schauffler aus und den Preis des Ehrensenators Rainer Haag erhielt Olaf Gärtner. Die beste Diplomarbeit von Jörg Thudium wurde vom Verlag Eugen Ulmer gewürdigt.
Auch unter den 19 Absolventen des Studienganges Volkswirtschaft gab es eine Reihe von Preisen. Hendrik Otterpohl und Sabine Kayser erhielten die Preise des Hochschulbundes für die besten Diplome. Gewürdigt wurde Bettina Schmid für die beste Diplomarbeit und das höchste soziales Engagement. Alle drei können sich über ein Wochenende in einem Smart Roadster freuen, das von der Abteilung Economic Research der DaimlerChrysler AG gestiftet wurde.
Gerhard Schmücker, 12.04.2005