Umwelttag 2008 - Lukrative Nachhaltigkeit

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Ausgezeichnet: Orestis Anastasakos und Dennis Arendt, die besten Absolventen des HfWU-Masterstudiengangs Umweltschutz (Mitte), links Professor Wolfgang Honnen (HS Reutlingen außen), rechts Professor Hans-Karl Hauffe (HfWU).

NÜRTINGEN (pm) Moderne Umwelttechnologien machen nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine ökonomisch attraktive Energieversorgung möglich. Dies machte der diesjährige Umwelttag an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) deutlich. Die vom Masterstudiengang Umweltschutz organisierte Tagung fand jetzt in Nürtingen statt.

Insgesamt wurde auf dem Umwelttag an der HfWU in Nürtingen deutlich, dass das Spannungsfeld Energieversorgung neue Möglichkeiten für ökologisch verträgliche Lösungen birgt, die durchaus auch ökonomisch attraktiv sein können. Dabei spielt die Technologie eine Schlüsselrolle und es ist zu erwarten, dass der Bereich Energietechnik in Zukunft viele interessante Arbeitsbereiche für Ingenieurinnen und Ingenieure bieten wird.

Zu den Referenten des Umwelttags gehörte Manfred Haberzettel von EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Er zeigte Perspektiven der Energieversorgung in Deutschland auf und verdeutlichte, dass sich weder global noch deutschlandweit eine Entkoppelung von Wachstum und Energieverbrauch abzeichnet. Vor diesem Hintergrund waren sich die Experten der Tagung einig, dass die effizientere Nutzung vorhandener Energieträger deutlich größerer Aufmerksamkeit bedarf. Christian Wilckens von der Fichtner GmBH&Co. KG lieferte dazu ein praktisches Beispiel: der CO2-Ausstoß bestehender fossiler Kraftwerke ließe sich durch die konsequente Anwendung von CO2-Lagerung erheblich reduzieren. Eine andere Perspektive nahm Dr. Reiner Buch vom Institut für Technische Thermodynamik (DLR Stuttgart) ein. Er befasste sich mit der Frage, ob solarthermische Anlagen in den Wüsten Afrikas den Energiebedarf in Europa mit abdecken könnten. Rein rechnerisch und mit dem Einsatz neuester Technologien könnte eine Fläche von 40 mal 40 Kilometern den europäischen Grundbedarf an Strom sichern, so Buch.

Professorin Dr. Ursula Eicker (HfT Stuttgart) lenkte die Perspektive wieder zurück auf das alltägliche Umfeld, das Wohnen. Hier fällt in Deutschland immer noch den Löwenanteil des Energieverbrauchs an. Damit liegt dort auch das größte Einsparpotential. Dies ließe sich laut Eicker insbesondere durch den Einsatz der Solarthermie zum Heizen und Kühlen nützen. Darüber hinaus bietet die Nutzung von Erdwärme enorme Potentiale, wie Andreas Kiefer vom Ingenieurbüro Kiefer, Kirchheim anhand von verschiedenen Beispielen ausführte.

Im Rahmen der Veranstaltung verliehen Professor Hans-Karl Hauffe (HfWU) und Professor Wolfgang Honnen (HS Reutlingen) den Umweltpreises an die beiden besten Absolventen des Masterstudiengangs Umweltschutz. Der von der Firma Beton Markting Süd gestiftete Preis wurde an Dennis Arendt und Orestis Anastasakos vergeben. Prof. Dr. Albrecht Müller von der HfWU-Koordinationsstelle Umwelt verlieh den Förderpreis für nachhaltige Entwicklung der Seelbach Umweltstiftung an Saskia Wiedemann.

Der Masterstudiengang Umweltschutz, eine Kooperation der HfWU mit den Hochschulen Esslingen, Reutlingen und Stuttgart, feiert im nächsten Jahr 20-jähriges Jubiläum. Der 20. Umwelttag wird in entsprechendem Rahmen im Dezember 2009 zusammen mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg als Umweltforum in Nürtingen stattfinden.