Studentin für Hospiz-Arbeit ausgezeichnet

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Sara Hiller wurde für ihr Engagement in der Hospizarbeit ausgezeichnet. (Foto: K. D. Busch)

- Studentin der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) erhält Auszeichnung der BayWa Stiftung für Ehrenamt in der Arbeitsgemeinschaft Hospiz Nürtingen -

NÜRTINGEN (hfwu). Die BayWa Stiftung hat Sara Hiller, Kunsttherapie-Studentin an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), für ihr ehrenamtliches Engagement in der Hospizarbeit ausgezeichnet.

 „95 Prozent der Bevölkerung wünschen sich zuhause sterben zu können, tatsächlich sterben aber 70 Prozent in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Das will die Hospizbewegung ändern“, so Sara Hiller in ihrem Bewerbungsvideo. Auch in Nürtingen gibt es seit 2005 eine Arbeitsgemeinschaft Hospiz, die durch das Engagement von ehrenamtlichen Helfern entstanden ist und weitergeführt wird. Sara Hiller ist Kunsttherapie-Studentin im 7. Semester an der HfWU und arbeitet als eine der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bei der Arbeitsgemeinschaft.

Hiller gehört unter den 75 BayWa-Stipendiatinnen und -Stipendiaten zu den drei, die unter dem Motto Ehrensache für ihr soziales Engagement ausgezeichnet wurden. Die Prämierung ist mit einem Preisgeld von 2000 Euro verbunden.

Die BayWa Stiftung engagiert sich seit über 20 Jahren für verschiedene Projekte im Bildungsbereich. Maria Thon, die Geschäftsführerin der Stiftung, hatte die Stipendiat*innen zur Teilnahme an der Ausschreibung „Ehrensache 2020“ eingeladen und um Video-Beiträge zu ihrem jeweiligen sozialen Engagement gebeten. Die kreativsten Videos der Teilnehmenden wurden dann beim Stipendiaten-Tag der BayWa Stiftung prämiert.

Hiller macht seit Januar den Qualifizierungskurs als ehrenamtliche Sterbebegleiterin. Dann wird sie als qualifizierte Sterbebegleiterin in der ambulanten Hospizbegleitung den Sterbenden und Angehörigen unterstützend zur Seite stehen. Mit den in der westlichen Gesellschaft oft tabuisierten Themen Tod und Sterben ist sie erstmals bei einem Auslandsschuljahr in Indien in Berührung gekommen. Und vor allem mit der Vorstellung, dass der Tod nicht endgültig sein muss. Ihr Interesse und die Auseinandersetzung mit dem Tod möchte sie auch später in ihrer Arbeit als Kunsttherapeutin weiterführen, zum Beispiel um Sterbenden im stationären Hospiz mit Hilfe von kunsttherapeutischen Ansätzen bei der Verarbeitung und Bewältigung zu helfen.

Das Angebot der Arbeitsgemeinschaft Hospiz Nürtingen steht allen Mitbürgern offen und ist kostenfrei unabhängig von deren Alter, Religion und Staatsangehörigkeit. Der Qualifizierungskurs ist dabei Voraussetzung für die Arbeit als Sterbebegleiter*in und wird durch Spenden finanziert. Das Preisgeld von Sara Hillers Projekt ist daher von besonderer Bedeutung für die AG Hospiz, da so das kostenlose Angebot und die Ausbildung von Sterbebegleiter*innen weiterhin finanziert werden kann.

Sabrina Jans, Nürtingen, 2.10.2020