Tierischer Trost als Vorbild - öffentliche Vortragsreihe startet

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- öffentliche Vortragsreihe an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen, Thema Konfliktverhalten, Start 12. November -

NÜRTINGEN. (hfwu) In der Natur herrscht keineswegs nur ein gnadenloser Überlebenskampf jeder gegen jeden. Was der Mensch von kooperativen Strategien aus dem Tierreich lernen kann, das fragt eine öffentliche Vortragsreihe an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen. Start ist am 12. November.

Vorbilder aus der Natur, die zeigen wie Konflikte friedlich gelöst werden können, stehen im Mittelpunkt der dreiteiligen Vortragsreihe „Tierisches im Menschen – Konfliktverhalten bei Mensch und Tier“. Die Veranstaltung betrachtet Konflikte unter verhaltensbiologischen, psychologischen, ökonomischen und philosophischen Perspektiven, um zu ergründen, welche Lehren aus tierischem Verhalten für das Konfliktmanagement unter Menschen gezogen werden können. Verweisen tierische Verhaltensweisen auf unsere Doppelnatur als vernunftbegabte Wesen mit ererbten tierischen Verhaltensmustern? Welche Natur tatsächlich überwiegt und was das für menschliche Konflikte bedeutet, wird in der Reihe diskutiert.

Zum Auftakt am 12. November gibt Detlev Lindau-Bank von der Universität Vechta einen Einblick in die theoretischen Grundlagen der Konfliktforschung. Er zeigt, welche Funktionen Konflikte in Gruppen haben, welche Dynamiken sie annehmen und welche Strategien der Konfliktlösungen vor diesem Hintergrund sinnvoll sein können. Sein Vortrag trägt den Titel „Konflikte sind menschlich – weil menschliches Verhalten komplex ist, können Lösungen nicht einfach sein“.

Der Vortrag eine Woche später, am 19. November, befasst sich mit der Evolution von Konflikten und Kooperation. Prof. Dr. Jürgen Heinze von der Universität Regensburg zeigt, dass das Miteinander und die gegenseitige Hilfe wichtige Triefkräfte der Evolution sind. Mit dem Blick auf Tiergemeinschaften, wie zum Beispiel Insektenstaaten, und auf die menschliche Gesellschaft zeigt er, inwiefern Konflikt und Kooperation zwei Seiten der gleichen Medaille sind.

Den abschließenden Vortrag der Reihe unter dem Titel „Schlichter bei Mensch und Tier“ hält HfWU-Professorin Dr. Konstanze Krüger am 26. November. Sowohl Tiere als auch Menschen schlichten Streit, beschwichtigen Aggressoren, trösten Opfer und versuchen Leid wieder gut zu machen. Krüger erläutert, warum Tiere und Menschen Streitschlichter-Rollen übernehmen und ob eine soziale Persönlichkeit bereits im Tierreich ähnlich wie beim Menschen verankert ist.

Die Vorträge beginnen jeweils um 19.30 Uhr auf dem Campus Innenstadt der HfWU in Nürtingen (Neckarsteige 6-10, Gebäude KII, Raum 111). Die HfWU bietet für die Vortragsreihe einen Bustransfer von Geislingen (Steige) nach Nürtingen an. Um Anmeldung per Mail bis jeweils Montag vor der Veranstaltung unter gisela.zimmermann@no spamhfwu.de (Stichwort: Bus-Shuttle Öffentliche Reihe) wird gebeten.

Organisiert und finanziert wird die Reihe von der HfWU-Koordinationsstelle Wirtschaft und Umwelt (KoWU) in Koopereration mit Prof. Krüger. Sie ist die 21. Reihe dieser Art, die unter dem Label "Wirtschaft und Umwelt im Dialog" firmieren.

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Udo Renner, 27.10.2014