Synchroner Start ins online Semester

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Prof. Dr. Dirk Stendel

- mit einem Mix an technischen Möglichkeiten ist die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) ohne größere Probleme ins digitale Semester gestartet -

NÜRTINGEN. (hfwu). An den Hochschulen im Land läuft seit gut zwei Wochen das „Digitale Semester“. So auch an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) – und das überraschend gut. Die technischen Herausforderungen wurden bewältigt. Jetzt geht es der Hochschule darum, den kompetenten Umgang mit den neuen digitalen Möglichkeiten als eigenen Bestandteil in der Ausbildung der Studierenden zu verankern.

„Es funktioniert auf breiter Front erstaunlich gut“, so die erste Zwischenbilanz von HfWU-Professor Dr. Dirk Stendel. Befürchtungen vorab, es könnte technische Probleme geben, etwa durch überlastete Server, hätten sich nicht bewahrheitet, so Stendel. Der Spezialist für 3D-Visualisierung in der Landschaftsarchitektur verantwortet an der HfWU als Prorektor den Bereich Studium und Lehre. Die Studierenden gingen sehr diszipliniert mit der neuen Lern- und Lehr-Situation um. Die Lehrenden haben sehr flexibel und engagiert die Herausforderung angenommen.

Eine Blitzumfrage unter allen Studierenden der Hochschule ergab, dass eine Mehrheit sehr gut mit dem digitalen Studium unter diesen besonderen Umständen zurecht kommen. Bedauert wird lediglich, dass der persönliche Austausch mit den Mitstudierenden aber auch den Lehrenden auf dem Campus derzeit nicht möglich ist. „Auch auf Seiten der Lehrenden funktioniert das online-Setting  gut“, stellt Stendel fest, kritische Rückmeldungen oder Hilferufe gab es praktisch nicht.

Eine Erklärung für den verhältnismäßig reibungslosen Start ins digitale Semester sieht der Prorektor im gewissen Mix an verschiedenen Videokonferenz- und Lehrplattformen, die an der HfWU zum Einsatz kommt. „Wir sind sehr synchron unterwegs, nutzen Microsoft Teams, Zoom, Alfaview, aber auch vertonte Powerpoint-Präsentationen und aufgezeichnete Videos. Diese Vielfalt ist wohl ein Grund, warum es bei uns im Vergleich und im Großen und Ganzen sehr gut läuft.“

Standen zu Beginn technische Fragen, wie etwa die nach der am besten geeigneten Videokonferenzplattform im Vordergrund, rücken jetzt didaktische Aspekte ins Zentrum. Eine Wortmeldung per Handzeichen – wie funktioniert das in der Online-Vorlesung? Die kleine praktische Herausforderung zeigt, dass der Umgang mit den digitalen Lehrinstrumenten einer besonderen didaktischen Kompetenz bedarf. Alle Aspekte wurden von der im März eingerichteten Task-Force Digitalisierung mit Schulungen und Support massiv unterstützt. Auch das ein Grund für den recht reibungslosen Start. „Wir wollen das jetzt erreichte Niveau der Digitalisierung  verstetigen“, so Stendel, „die digital-didaktische Kompetenz wird bei uns mit Sicherheit einen höheren und eigenen Stellenwert in der Ausbildung bekommen.“ Damit komme man auch dem ausdrücklichen Wunsch der Studierenden nach. Mit dem Ende des digitalen Semesters will das Rektorat der Hochschule eine genaue Analyse und Bilanz vornehmen und auf dieser Basis dann die weitere Strategie festlegen. Dies bedeute natürlich nicht, betont Stendel, dass jetzt der Abschied von der Präsenz-Hochschule eingeleitet werde. Aber man begreife die Digitalisierung eben nicht nur als eine für Ausnahmensituationen geeignete technische Lösung, sondern man sehe die Notwendigkeit, Kompetenzen in diesem Bereich zu einem durchgehenden Bestandteil der Ausbildung an der HfWU zu machen.

Eine besondere Herausforderung beim digitalen Studieren ist die Abnahme der Prüfungen. Derzeit werde geprüft, welche digitalen Formate hier möglich wären, sie sollen aber die Ausnahme bleiben. Mit der Verlängerung des Prüfungszeitraums bis Mitte August besteht die begründete Hoffnung, dass die Klausuren unter Einhaltung besonderer Vorgaben als Präsenzprüfungen abgehalten werden können – wie in alten Zeiten, vor dem Digitalisierungsschub.