Study-Tour in luftiger Höhe

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Exkursionshöhepunkt in jeder Hinsicht: Thyssenkrupp-Testturm bei Rottweil. (Foto: Thyssenkrupp)

Die Studierenden im Fotostudio bei der Holy AG in Metzingen.

- Internationale „Marketing Study Tour“ der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) führt Studierende zu Holy AG, Thyssenkrupp und Daimler -

NÜRTINGEN (hfwu). Aufzugsbauer, Autobauer, Outlet-Standort – im Rahmen der Marketing Study Tour der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) erhielten internationale Studierende Einblicke in ganz unterschiedliche Branchen. Und fanden sich auf Deutschlands höchster Aussichtplattform und in einem Mode-Fotoshooting wieder.

„Aufzug“, in zwanzig Jahren vielleicht, klingt dieser Begriff so altmodisch wie falsch. Denn dann sind Aufzüge auch Hin- und Herzüge. Sie fahren vertikal wie horizontal und bringen die Fahrgäste direkt zu jedem Raum im Gebäude. Das ist die Vision der Entwickler bei Thyssenkrupp Elevator. Um die Vision Realität werden zu lassen hat das Unternehmen einen knapp 250 Meter hohen Testturm gebaut, inklusive höchster Aussichtsplattform Deutschlands. Für den atemberaubenden Blick über die Schwäbische Alb bis zu den Alpen kamen seit der Eröffnung vor zwei Jahren über 300.000 Besucher nach Rottweil. Der Testturm ist unversehens zum Leuchtturm für den Konzern geworden.

Wie man im Marketing auch ohne Turmbau bestehen kann, mit dieser Frage befassten sich zwanzig Studierende der HfWU. Im Rahmen einer zweiwöchigen „Marketing Study Tour“ besuchten sie den Produktionsstandort von Thyssenkrupp Aufzüge in Neuhausen bei Stuttgart. Die deutschen und Studierende der mexikanischen Universidad Panamericana lernten aus erster Hand die Marketing-Strategien eines Industriekonzerns kennen. Von Hochschulseite wurde die Tour mit Seminaren von Prof. Dr. Stefan Detscher und organisatorisch von Prof. Dr. Iris Ramme und Diana Lewinsky begleitet. „Uns geht es darum, zu erfahren, was die jungen Menschen bewegt, am Puls der Zeit zu sein“, so Katharina Dahm, Personalmanagerin bei Thyssenkrupp. Zudem sehe das Unternehmen eine soziale Verantwortung darin, sich den Hochschulen in der Region zu öffnen. Auch mit der HfWU sei eine stetigere Zusammenarbeit vorstellbar.

Im Anschluss an den Workshop und eine Werksführung in Neuhausen stand der Besuch beim Testturm in Rottweil auf dem Programm. Mit der dort erprobten neuen Antriebstechnologie – vertikal, horizontal und elektromagnetisch – will Thyssenkrupp nachhaltige Antworten auf die weltweit voranschreitende Urbanisierung geben. Laut Prognosen werden im Jahr 2050 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Derzeit werden 40 Prozent des globalen Energieverbrauchs von den Häusern verursacht. Mehr Hochhäuser und eine effiziente Mobilität in und zwischen diesen könnten in Zukunft ein wichtiger Beitrag für ein nachhaltiges städtisches Leben sein. Auch die HfWU hat sich die Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. So zeigten sich zum Abschluss der Exkursion in luftiger Höhe noch über Marketing-Leuchttürme hinaus weitere Anknüpfungspunkte zwischen Konzern und Hochschule.

Zum Testturm nach Rottweil kommen jährlich hundertfünfzigtausend Besucher. Zu Ralph Lauren, Tommy Hilfiger und Calvin Klein nach Metzingen vier Millionen. Eine weitere Exkursionsetappe auf dem Programm der Study-Touristen war die „Outlet-City“ an der Erms. Auch hier erhielten die Studierenden Einblicke in die Marketing-Praxis eines Unternehmens, diesmal bei der Holy Fashion AG. „Wichtig ist für uns die Pflege der Beziehungen zu den Markenunternehmen selbst“, betonte Isidora Muthmann, Marketing- und PR-Chefin bei Holy. Aber auch die Nutzung der Social-Media-Kanäle sowie die Zusammenarbeit mit Influencern seien von immenser Bedeutung. Das Team der Outlet City setzt ferner auf eine weltweit enge Kommunikation mit den Tourismusmärkten. „In China wird meist von ‚Stuttgart bei Metzingen‘ gesprochen, dies zeigt den Bekanntheitsgrad des N°1-Shopping Outlets in Europa und bestätigt den Erfolg unsere Maßnahmen“, so Muthmann.

Das Shoppingmekka zählt zu den zehn beliebtesten Touristenzielen in Deutschland. Die Millionen Besucher kommen aus fast 200 verschiedenen Ländern. War in der Stadt früher zu Zeiten der Textilfabrikation der Farbtrend für die kommende Saison noch an der Färbung des Wassers der Erms zu erkennen, so schlängelt sich der Fluss heute kristallklar und idyllisch durch die Outlet City. Die 20.000 Einwohner Stadt hat sich zwischenzeitlich auch bei jungen Menschen wieder zum attraktiven Arbeits- und Wohnort etabliert. Landflucht kennt man hier nicht, es herrscht Vollbeschäftigung.

Über die Einblicke ins Marketing hinaus konnten die Studierenden bei Holy einen Blick hinter die Kulissen des Fotostudios werfen. Neben einem laufenden Shooting beeindruckte die Teilnehmer, wie viele Menschen hinter den Kulissen an der kreativen Umsetzung im Studio beteiligt sind. Eine weitere Exkursion im Rahmen der Marketing Study Tour führte zur Daimler AG nach Stuttgart-Möhringen. Ergänzt wurde das Vorlesungsprogramm außerdem durch einen Gastvortrag von Porsche.