Studium generale: Landleben, Landlust, Landfrust

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- Vortragsreihe „Hochschule für alle“ startet am 23. Oktober in Nürtingen -

NÜRTINGEN. (hfwu) Aussterbende Dörfer oder erfolgreiche Wirtschaftsstandorte – mit der nachhaltigen Entwicklung von ländlichen Räumen in Deutschland befasst sich die jetzt wieder startende öffentliche Vortragsreihe der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen.

Welche Infrastrukturen in ländlichen Räumen können – oder müssen – aufrechterhalten werden, auch bei zukünftig rückläufiger Bevölkerungsentwicklung? Wie kann Leerstandsproblemen z.B. in alten Ortskernen begegnet werden? Welche Rolle spielen ländliche Räume als erfolgreiche Wirtschaftsstandorte? Was macht sie besonders lebenswert – gerade auch im Vergleich mit urbanen Räumen? Mit ihrer gemeinsam mit der Stadt Nürtingen ausgerichteten öffentlichen Vorlesungsreihe greift die HfWU die Fragen auf und lädt zum Mitdiskutieren ein. Dabei werden sie begleitet von Anke Sonnentag, Schauspielerin, welche die Inhalte der Fachvorträge mit passenden Beiträgen aus Literatur und Theaterkunst mit zusätzlichem Leben erfüllt.

Den Auftakt in der Reihe mit dem Titel „Nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume. Landleben, Landlust, Landfrust...?“ macht am 23. Oktober Prof. Dipl.-Ing. Kerstin ­Gothe, Professorin für Regionalplanung und Bauen im ländlichen Raum am Karlsruher Institut für Technologie. In ihrem Vortrag zum Thema „Wie kommt das Neue aufs Land? Aktivitäten zwischen Leerstandsmanagement und Hidden Champions“ zeigt die Architektin und Raumplanerin, inwieweit sich Dörfer und Kleinstädte im Ländlichen Raum ändern müssen – wenn sie erhalten wollen, was ihnen wichtig ist. Sie zeigt Ideen für den Umgang mit Leerständen auf und erklärt, wie die Förderpolitik des Landes helfen kann.

Den zweiten Vortrag am 27. November hält Prof Dr. Johann Jessen, Professor an der Universität Stuttgart für das Fachgebiet Grundlagen der Orts- und Regionalplanung. In seinem Vortrag mit dem Titel „Stadtleben versus Landleben. Einebnung oder Vertiefung eines Gegensatzes?“ stellt er fest: Manche können sich nur eine urbane Existenz in den Metropolenmit dem überreichen Angebot rund um die Uhr vorstellen. Andere sehen gerade in einer solchen Lebensweise eine Zumutung; sie suchen für sich genau das Gegenteil: ein Leben nahe der Natur in selbst gewählter Ruhe und Abgeschiedenheit, wie es heute nur noch auf dem Lande möglich ist. Was bedeutet das für die Entwicklung ländlicher Räume?

Im abschließenden Vortrag „Daseinsvorsorge: Kann man die Lebensqualität im ländlichen Bereich aufrechterhalten?“ von Prof. Dr.-Ing. Hagen Eyink, Landschaftsarchitekt und Leiter des Referates „Ländliche Infrastruktur, Kulturlandschaften“ im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung am 11. Dezember geht es um die „Initiative Ländliche Infrastruktur“ berichten. Unter dem Dach dieser Initiative und gestützt auf die Ideen und Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort werden in den kommenden Jahren neue Zukunftsperspektiven für die Entwicklung der ländlichen Räume aufgezeigt.

Die Veranstaltungsreihe findet statt unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr.-Ing. Robin Ganser, Professor für Stadtplanung an der Fakultät LUS der HfWU. Im Anschluss an alle Vorträge besteht bei einem kleinen Umtrunk die Gelegenheit, mit dem Referenten und anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Alle drei Vorträge finden auf dem HfWU Campus Innenstadt in Nürtingen (Neckarsteige 6-10, Gebäude K II, Raum 111) statt und beginnen um 19:30 Uhr.

 

Information für Teilnehmer aus Geislingen:

Eine ausreichende Nachfrage vorausgesetzt bietet die Hochschule zu allen Vorträgen einen kostenlosen Bus-Shuttle von Geislingen nach Nürtingen an. Anmeldung erbeten bis jeweils Montag vor der Veranstaltung per Mail an gisela.zimmermann@no spamhfwu.de an, Stichwort: Bus-Shuttle öffentliche Reihe.