Studierende aus Michigan in Nürtingen

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Foto (HfWU): Professor Dr. Michael Roth mit Fahne und seinen Gästen aus Übersee.

Deutsch-amerikanischer Workshop für Studierende an der HfWU

NÜRTINGEN (hfwu). Die Fakultät Landschaftsarchitektur, Umwelt- und Stadtplanung der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt war Gastgeber für eine Gruppe von Studierenden aus den USA.   

Die angehenden Landschaftsarchitekten der School of Planning, Design and Construction der Michigan State University aus East Lansing nahmen an einem deutsch-amerikanischen Studierendenworkshop an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen teil. Gemeinsam mit Studierenden der Studiengänge „Stadtplanung“ und „Landschaftsplanung und Naturschutz“ bearbeiteten sie Themen aus der Landschafts- und Freiraumplanung. Der Workshop bildete den Auftakt zu einem siebenwöchigen Europaaufenthalt der Gruppe.  

Der Workshop startete mit einer Exkursion auf die schwäbische Alb. Die Studierenden erhielten einen Einblick in Geologie, Kulturhistorie, Naturschutzstrategien und wirtschaftliche Rahmenbedingungen der Landnutzung. Als Beispiele besichtigten sie Pojekte im Ermstal, am Albtrauf und im Biosphärenzentrum Münsingen. Im eigentlichen Workshop wurden unter dem Titel „Mapping and Intervention in the Urban Landscape“ zunächst Heterotopien durch die Studierenden kartiert. Der Begriff „Heterotopien“ bezieht sich auf den französischen Philosophen Michel Focault. Er bezeichnet Orte mit multiplen, dynamischen Bedeutungen, die in besonderer Weise gesellschaftliche Verhältnisse reflektieren. Anschließend wurden temporäre Interventionen entworfen, die diese Verhältnisse aufzeigen, zum Nachdenken anregen, die Raumwahrnehmung schärfen und Raumaneignungsprozesse stimulieren. Als Untersuchungsraum diente das östliche Neckarufer in Nürtingen, zwischen Altstadt- und Wörthbrücke.  

Die Studierenden besuchten das Turmforum zum Bahnprojekt Stuttgart21 und bekamen eine planerisch-historische Stadtführung in Tübingen. Die amerikanischen Studierenden zeigten sich vor allem beeindruckt von der Vielschichtigkeit der Kulturlandschaft in der Region und den aus amerikanischer Sicht unkonventionellen Planungsansätzen, wie man sie im Französischen Viertel in Tübingen vorfindet.
Den viertägigen Workshop leitete HfWU-Professor Dr. Michael Roth gemeinsam mit seinem amerikanischen Kollegen Professor Dr. Jon Burley.  

Nürtingen, 24.03.2016