Studienreise: Stadtplaner im Orient

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Projektarbeit am Laptop

Stadtplaner in Syrien: Vom fachlichen wie interkulturellen Austausch profitiert.

NÜRTINGEN (pm) Die aktuellen gesellschaftlichen und städtebaulichen Entwicklungen kennen zu lernen und insbesondere einen interkulturellen und fachlichen Austausch zu ermöglichen – dies stand im Mittelpunkt einer Studienreise des Diplom-Studiengangs Stadtplanung nach Syrien.

Für 18 Studierende des Diplomstudiengangs Stadtplanung sowie für Professor Dr. Ing. Siegfried Gaß und Professorin Dipl.-Ing. Cornelia Bott begann das Sommersemester schon Anfang März – mit einer 13-tägigen Reise nach Syrien. Ziel war es, die aktuellen gesellschaftlichen und städtebaulichen Entwicklungen kennen zu lernen und insbesondere einen interkulturellen und fachlichen Austausch mit syrischen Studierenden und Kollegen zu ermöglichen.

Das Kennenlernen der 20 syrischen Studierenden und der Stadt Damaskus begann mit einem Workshop bei dem der Fokus auf den historischen Stadttoren lag. An den folgenden Tagen stand das Arbeiten an der Hochschule in Damaskus im Vordergrund, zudem standen ein Besuch bei der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und Beiträge zur Stadtentwicklung der Damaszener Altstadt und zur sozialverträglichen Altstadtsanierung auf dem Programm.

Eine anschließende dreitägige Reise führte die Stadtplaner zu den beeindruckenden historischen Stätten von Palmyra. Der nördlichste Punkt der Reise wurde mit der Handelsstadt Aleppo erreicht. Allgemein auffallend für die Stadtplaner waren die Veränderungen der Stadtstrukturen, ihre Infrastrukturen und Vorstadterweiterungen, die sich mehr und mehr dem europäischen Erscheinungsbild annäherten. Schien den Studierenden das Land anfangs sehr fremd, die politische Lage schwer abschätzbar, die Lebensweise, Geschichte und Kultur, sowie der Ausdruck der komplexen Stadtstrukturen und Landschaften sehr andersartig, so fanden sie über die Gastfreundschaft der syrischen Studierenden schnell einen direkten und einen an positiven Erfahrungen reichen Zugang zu Land und Menschen.

Finanziell unterstützt wurde die Studienreise vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD). Eine zunächst für drei Jahre konzipierte Hochschulpartnerschaft mit der Universität Damaskus (Fakultät Architektur) konnte auf den Weg gebracht werden. Ein Gegenbesuch der syrischen Studierenden und ihrer Dozenten nach Nürtingen sowie eine Exkursion durch Baden-Württemberg sind für das kommende Wintersemester geplant.