„Sich zu engagieren zahlt sich aus“

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Stefanie Fries

35 Jahre Standort Geislingen – Portraitserie: Stefanie Fries hat Wirtschaftsrecht an der HfWU studiert. Für ihr soziales Engagement wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

Da ist wohl so manch einer auf halber Strecke stecken geblieben. Der Gedanke kommt einem im Gespräch mit Stefanie Fries. Nicht weil das bei ihr der Fäll wäre, sondern weil sie das Gegenteil verkörpert. Vehement und wortreich Dinge zu beklagen ist heute für nicht wenige zur Grundhaltung geworden. Eigenes Engagement und konkrete Lösungsvorschläge, oft Fehlanzeige. „Ich finde es immer wichtig, nicht nur den Mund aufzumachen, wenn einem etwas nicht passt“, sagt die 29-Jährige, „es kommt genauso darauf an, eigene Ideen zu entwickeln und was zu machen.“

In ihrer Studienzeit an der HfWU in Geislingen hat sie den Engagement-Preis des Rektors erhalten, den Margarete-Malblanc-Preis für soziales Engagement, den „Preis für besonders innovative Vorhaben zur Förderung der Gleichstellung und Diversität“, sie hat im Fakultätsrat mitgearbeitet und sich im Senat der Hochschule für die Belange der Studierenden eingesetzt. Nur reden und nichts tun sieht anders aus.

Fries hat in Geislingen Wirtschaftsrecht studiert. „Die HfWU ist keine riesige Uni, das hat mir von Anfang an gefallen“, sagt die gebürtige Kielerin im Rückblick, aufgewachsen ist sie am Starnbergersee. An einer kleineren Hochschule sei es einfacher etwas zu bewegen. Zudem habe es immer Unterstützung geben, von Dekan Prof. Dr. Gehard Mauch, von Fakultätsmanagerin Corinna Müller und vielen anderen. Sei es zum Beispiel für die Idee weitere Tutorien für die Studierenden anzubieten, von denen sie selbst welche übernahm, Wasserspender aufzustellen oder die Hochschule mit einem eigenen Stand beim Weihnachtsmarkt zu präsentieren.

Heute arbeitet Fries bei PricewaterhouseCoopers (PwC). Nach gut zwei Jahren bei der renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist sie bereits zur Senior Associate aufgestiegen. „Die sehr breit aufgestellten Inhalte des Studiums und sich aber immer selbst aktiv einbringen zu können, haben mich perfekt auf den Job vorbereitet“, sagt sie. Wirtschaftsprüferin habe eigentlich nicht auf ihrer Berufswunschliste gestanden, „aber die Arbeit macht unheimlich Spaß.“ Dazu gehört für sie auch, sich auf Neues einzulassen und ständig dazuzulernen. „Ob in der Vorlesung oder bei der Arbeit, es ist vielleicht erstmal bequemer nur passiv dazusitzen, aber langfristig zahlt sich das eigene Engagement aus“, ist Fries überzeugt.

Die Ehrungen und Preise, die sie für ihre diversen Aktivitäten erhalten hat, eigentlich gebühren die nicht nur ihr alleine, würde sie vermutlich sagen. „Ich bin ein Teamspielerin“, beschreibt Fries sich selbst, „nur gemeinsam kann man wirklich etwas bewegen. Diesen Teamgeist, gerade den gibt es an der HfWU in Geislingen.“ Dass das persönliche Miteinander gerade an der vergleichsweise kleinen Hochschule eine wichtige Rolle spielt und auch gelebt wird, das erfuhr sie bereits bei ihrem allerersten Besuch in Geislingen im Rahmen eines „Schnupperstudiums“. Ihrer alten Hochschule ist sie immer noch eng verbunden. Als Lehrbeauftragte unterrichtet sie Rechnungswesen, Handels- und Öffentliches Recht.

Was möchte sie der HfWU zum 35-jährigen Standortjubiläum mit auf den Weg geben? „Ich wünsche der HfWU in Geislingen, dass der Teamzusammenhalt und der gegenseitige Respekt auf allen Ebenen nie untergeht“, sagt Fries mit fast etwas Wehmut in der Stimme. „Aber ich bin ja noch regelmäßig dort, auch um die alten Freunde zu treffen“. An ihrer alten Wirkungsstätte hat sie Spuren hinterlassen, ihren Namen kennt man. Sie kann als Beispiel dienen. Allemal für die, die nicht auf halber Strecke stecken bleiben wollen.