Semestereröffnung in Geislingen: Rund 200 Neubürger begrüßt

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GEISLINGEN. (üke) Der Ausbau des Hochschulstandortes Geislingen ist spätestens bei der Eröffnung des neuen Wintersemesters unübersehbar geworden. Zusätzlich 60 neue Studierende der Ver- und Entsorgungswirtschaft sorgten dafür, dass die Aula der Fachhochschule in der Bahnhofstrasse aus allen Nähten platzte.

Professor Dr. Eduard Mändle, der Rektor der Fachhochschule Nürtingen, begrüßte die neuen Studierenden. Der neue Studiengang Ver- und Entsorgungswirtschaft sei der dritte neue Studiengang, der in den letzten drei Jahren am Standort Geislingen eingerichtet worden sei. Zusammen mit den Studiengängen Betriebswirtschaft, Immobilienwirtschaft und Wirtschaftsrecht würden nun zum neuen Wintersemester rund 200 neue Studierende ihr Studium in Geislingen beginnen. Wenn erst alle Studiengänge ihre volle Kapazität erreicht hätten, würden in Geislingen 1300 -1400 Studierende ihren akademischen Schliff erhalten. Zweifellos könne der Standort auf eine 10-jährige Erfolgsstory zurückblicken. Dies sei zum einen der Verdienst einer engagierten Professorenschaft, aber auch das Verdienst der Studierenden, deren Anteil am positiven Votum des Wissenschaftsrates vor zwei Jahren nicht zu unterschätzen sei.
Die beeindruckende Bilanz des Standortes zeigen auch die aktuellen Bewerberzahlen: 286 Interessenten haben sich auf den ursprünglichen Studiengang Betriebswirtschaft beworben. Bei 35 Studienplätzen ist dies eine enorme Nachfrage. Für die 35 Studienplätze in der Immobilienwirtschaft lagen zum Stichtag 142 Bewerbungen vor, und die Ver- und Entsorgungswirtschaft kam mit 108 Bewerbungen auf 35 Plätze ebenfalls sehr gut aus den Startlöchern. Geradezu explosionsartig ist die Bewerberzahl für den Studiengang Wirtschaftsrecht angewachsen: 355 Bewerbungen für 35 Studienplätze, exakt das 10-fache an Bewerbungen, machen diesen Studiengang zu einer vielgefragten Adresse. Die ursprüngliche Behauptung, so der Rektor der Fachhochschule, Geislingen könne keine Hochschulstadt werden, sei angesichts dieser Zahlen ad absurdum geführt worden. Es bleibe jedoch einiges zu tun. Mit den steigenden Studentenzahlen müsse für mehr Wohnraum gesorgt werden, und beim Blick aus dem Fenster träumte Dr. Mändle von einer schmucken Cafeteria in direkter Nähe zur Hochschule.
Den neuen Studierenden gratulierte Dr. Mändle zu ihrem Studienplatz. Zum einen, weil sie nun an der Fachhochschule Nürtingen ein offensichtlich knappes Gut bekommen hätten, zum anderen weil sie sich für einen innovativen Hochschultyp entschieden hätten. Rund zwei Drittel der Ingenieure und die Hälfte der Betriebswirtschaftsabsolventen stammen in Deutschland von den Fachhochschulen. Schon längst hätten sich die Fachhochschulen einen gleichwertigen Platz im deutschen Hochschulsystem neben den Universitäten erobert. Auch einen gleichberechtigten Platz, wie der Rektor betonte. Umso unverständlicher sei es daher aus seiner Sicht, dass immer noch die Promotion für FH-Absolventen unbefriedigend geregelt sei. Eine wissenschaftliche Karriere stehe jedoch ohnehin nicht als Hauptziel für FH-Absolventen zur Debatte. Wichtiger seien die Berufsaussichten. Der Praxisbezug des Studiums sei maßgeblich für den Erfolg der Fachhochschulen. Dies sei an der Fachhochschule Nürtingen nicht anders. Viele Studierende hätten bereits auf der Hörsaalbank die erste Stelle in der Tasche. Erst unlängst sei durch das Wissenschaftsministerium festgestellt worden, dass die Fachhochschule Nürtingen die niedrigste Studienabbrecherquote habe und die kürzesten Studienzeiten.
Der Geislinger Oberbürgermeister Wolfgang Amann war sich in seiner Begrüßung über der Bedeutung des Fachhochschulstandortes bewusst. Die Stadt werde alles tun, um im Rahmen ihrer Möglichkeiten die weitere Entwicklung des Hochschulstandortes zu fördern. Er hoffe, so das Geislinger Stadtoberhaupt, dass sich die Studierenden in Geislingen wohl fühlen werden. Nach einer kurzen Vorstellung des Studentenwerkes Hohenheim durch Horst Quasigroch und einer Begrüßung durch den Asta Sprecher Martin Eisele, ergriff der Dekan des Geislinger Fachbereiches Betriebswirtschaft das Wort. Kurz und bündig brachte Professor Dr. Werner Ziegler seine Botschaft auf einen Nenner: "Schön, dass Sie da sind - Herzlich willkommen".