Saubere Hände, saubere Umwelt

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Die beiden Resoap-Gründer Luca Garcia und Bernd Feldmeyer (rechts) mit ihrer Erfindung.

Nachhaltig und umweltschonend: Die Resoap-Seifenspender.

Die Festseife erspart den mit der Flüssigseife verbundenen Wassertransport.

- Student und Erfinder entwickeln nachhaltigen Festseifenspender; Crowdfunding-Kampagne zur Markteinführung ab 1. Oktober -

NÜRTINGEN/GEISLINGEN(hfwu). Seife ist Seife, ob fest oder flüssig. Weit gefehlt. Feste Seife hat aus ökologischer Sicht viele Vorteile. Was fehlt, ist ein praktischer Spender für die kompakte Waschsubstanz. Der soll jetzt auf den Markt kommen. Entstanden ist das Projekt an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Eine Crowdfunding-Kampagne soll für die Anschubfinanzierung sorgen.

Eigentlich ist es nur eine Trockenübung, das Modul Entrepreneurship in der BWL-Vorlesung von Prof. Dr. Jörg Heinzelmann. Hier werden von Studierenden Businesspläne für selbst entwickelte Geschäftsideen erstellt. „Meist handelt es sich dabei um fiktive Gründungen, in jedem Semester sind aber auch Gruppen dabei, die an einer realen Idee arbeiten oder mit ihrer Idee anschließend tatsächlich ein Unternehmen starten“, berichtet Heinzelmann. Zu weitaus mehr als nur einer Idee war das Projekt bereits gereift als Bernd Feldmeyer seinen Prototyp von „Resoap" im Rahmen der Vorlesung vorstellte. „Von dem Produkt war ich sofort überzeugt“, sagt Luca Garcia im Rückblick. Die Begeisterung für die Idee mit der nachhaltigen Seife ist dem Studenten anzumerken. Zusammen mit Kommilitonen entwarf er einen Businessplan. Im Tandem entwickelten Erfinder Feldmeyer und Student Garcia den Prototyp weiter. Jetzt steht das ausgereifte Produkt vor der Markteinführung.

Der Grundgedanke des Festseifenspenders lautet: sauber Hände, saubere Umwelt. Denn flüssige Seife enthält meist Weichmacher, umweltschädliche Sulfate und hormonell wirksame Stoffe. Und sie besteht zu 95 Prozent aus Wasser. „Es macht keinen Sinn, Wasser durch halbe Welt zu karren, wenn es vor mir aus dem Wasserhahn kommt“, sagt Garcia. Wegen des ph-Werts der flüssigen Seife besteht die Verpackung zudem aus kaum recyclebarem, beschichtetem Kunststoff. Der Resoap-Seifenspender wird zu hundert Prozent aus wiederverwerteten Materialien hergestellt und plastikfrei versendet. Damit nicht genug. „Wir möchten, dass unser Produkt seine Spuren hinterlässt. Deswegen pflanzen wir für jeden verkauften Seifenspender einen Baum“, beteuern die beiden Macher. 

Tüftler und Erfinder Bernd Feldmeyer arbeitet in einem Unternehmen für Kunststofftechnik. Die Flüssigseifen-Spender im Betrieb behagtem dem 60-Jährigen schon länger nicht. Der CAD-Konstrukteur und Werkzeugbauer machte sich an die Entwürfe einer Alternative. Zuhause mit dem 3D-Drucker wurden die Prototypen gedruckt, im Freundeskreis getestet. Die Rückmeldungen waren ausnahmslos positiv und so ließ sich auch sein Chef überzeugen. In der Firma stellt er nun die Presswerkzeuge und Spritzlinge her. Die Voraussetzung, um in die Serienproduktion gehen zu können.

Die Vorbereitungen zur Produktion der natürlichen und veganen Seife sind auf der Zielgeraden. Um letztendlich mit der Produktion der Spender an den Start gehen zu können fehlen noch rund 10.000 Euro. Die Gründer hoffen auf finanzielle Hilfe durch eine Crowdfunding-Kampagne. Die startet am 1. Oktober auf der deutschen Crowdfunding-Plattform Startnext (https://www.startnext.com/resoap).