Pfingstrosenblüte in Tachenhausen

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Dank für Pfingstrosenspende

Dank für Pfingstrosenspende

Es war ein ganz besonderes Ereignis, als das Team der Lehr- und Versuchsgärten der Hochschule Nür-tingen im Herbst 2002 ein umfangreiches Pfingstro-sensortiment in Empfang nehmen durfte. Gestiftet von Wolfgang Otto, dem Seniorchef der ehemaligen Staudengärtnerei Otto in Nürtingen, wird sich in den nächsten Tagen die Blütenpracht entfalten.

Nachdem die Pflanzen 100 Jahre im Familienbesitz der Ottos waren, bezogen die Pfingstrosen im Lehr- und Versuchsgarten Tachenhausen der Hochschule Nürtingen ihr neues Quartier. Bereits Anfang des 20. Jahrhun-derts begann der Vater des Stifters, Albrecht Otto, mit der historischen Sammlung und Kultur von Pfingstrosen. Besonders hatten es ihm die Chinesischen Pfingstrosen und die Bauern-Pfingstrosen angetan.
In der für Pfingstrosen besten Umpflanzzeit, im Früh-herbst, wurden die Pflanzen aus dem Privatgarten der Familie Otto entnommen, geteilt und in Tachenhausen eingepflanzt. Im nächsten Frühjahr war die Spannung groß: Hatten alle Pfingstrosen die Umpflanzaktion gut überstanden? Gab es Ausfälle durch Pilzkrankheiten, tierische Schädlinge oder Frost? Ende April war es gewiss, alle Pflanzen waren angewachsen und hatten kräftig ausgetrieben.
Durch botanische Arten und Strauchpfingstrosen wurde das Sortiment erweitert. Für die Pfingstrosen ist in Ta-chenhausen eine neue Fläche angelegt worden: Ein sonniger, luftiger Standort und ein tiefgründig bearbeite-ter Boden schaffen optimale Bedingungen für ein gesun-des und kräftiges Pflanzenwachstum. Eingerahmt von einer Buchsbaumhecke und ergänzt mit einem Sortiment von Chinaschilf ist ein ansprechender Pfingstrosengar-ten entstanden. Tachenhausen ist um eine Attraktion reicher und alle Gartenfreunde und Pflanzenliebhaber sind herzlich eingeladen, die bevorstehende Pfingstro-senblüte zu erleben.
Wer sich auf Pfingstrosen einlässt, sollte eine große Por-tion Geduld mitbringen. Bis die Pflanzen richtig zur Gel-tung kommen, können je nach Art und Sorte drei bis fünf Jahre vergehen. Im ersten Jahr ist oftmals nur ein Stän-gel zu sehen und man fragt sich, wie daraus je eine Pflanze mit bis zu einem Meter Durchmesser werden soll. Aber dann entschädigen die Pflanzen jeden Gärtner und Pflanzenliebhaber mit ihrer unvergleichlichen Schönheit, beginnend mit dem Blattaustrieb in grün und rot bis hin zu kupferfarben. Es folgen großartige, duften-de Blüten in vielen verschiedenen Farben und Formen. Und nach diesen Höhenpunkten gehen die Pflanzen mit einer prächtigen Färbung von Gelb-, Rot- und Brauntönen in den Herbst und anschließend in ihre wohlverdiente Ruhephase über.