Nürtinger Volkswirte auf Erfolgskurs

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- Absolvententreffen des Studienganges Volkswirtschaft
NÜRTINGEN. (pm) Absolventen aus vier Jahrgängen des Studiengangs Volkswirtschaftslehre (VWL) kamen zu ihrem zweiten Ehemaligen-Treffen an der Hochschule Nürtingen zusammen. Die „Alumni“ waren an die Hochschule zurück gekehrt, um Erfahrungen auszutauschen und Studierende über die Chancen nach dem Diplom zu informieren.

Die Leiterin des Studiengangs VWL, Professor Dr. Margot Körber-Weik, beschrieb den steigenden Bedarf an volkwirtschaftlichem Wissen in der Wirtschaft und Gesellschaft. Deshalb wurde vor acht Jahren in Nürtingen der ersten anwendungsorientierte VWL-Studiengangs an einer Fachhochschule eingerichtet. Dass diese Konzept stimmt, zeigen die ideelle und finanzielle Unterstützung des Studiengangs durch die Wirtschaft, die Einführung von VWL-Studiengängen an drei weiteren Fachhochschulen, die bundesweit relativ günstige Entwicklung der Stellenangebote für Volkswirte und die Berufserfolge der Nürtinger Absolventen. Bei der bevorstehenden Umstellung vom VWL-Diplom auf den Bachelor-Abschluss könne die Lehrqualität nach ihrer Überzeugung mindestens gehalten werden. Der Vertreter der studentischen Initiative AG VWL e.V., Diplom-Volkswirt (FH) Markus Kreutzer, zeichnete ebenfalls ein positives Bild vom Studiengang und erläuterte insbesondere die zahlreichen Selbsthilfe-Angebote des Vereins für Studierende und Ehemalige.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungen standen Begegnungen zwischen Alumni und Studierenden. Durch Erfahrungsberichte und persönliche Gespräche bekamen die Studierenden konkrete Orientierungshilfen für das Berufsleben. Es zeigte sich, dass Volkswirte als Experten für größere Zusammenhänge zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ein größeres Berufsfeld als viele andere Studienrichtungen haben.
„Die Möglichkeiten nach dem VWL-Diplom sind vielfältig und gut“, betonte Prof. Körber-Weik im Überblick. Die Mehrzahl der Absolventen fand schnell einen passenden Arbeitsplatz mit Aufstiegschancen, oft sogar vor dem Examen oder im Ausland. Dabei stimmte auch die Bezahlung. Gelegentlich übertraf bereits das Einstiegsgehalt die Marke von 50.000 Euro. Die Minderheit bevorzugte entweder die Selbstständigkeit oder den Wechsel in einen Master-Studiengang, nicht zuletzt als Zwischenschritt zur Promotion. Fast alle Absolventen sind zufrieden und fühlen sich durch das Nürtinger VWL-Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet. Gelobt wird, dass Schlüsselqualifikationen systematisch gefördert würden.
Bei den Arbeitgebern ist erwartungsgemäß der Dienstleistungsbereich am stärksten vertreten. Der am häufigsten genannte Arbeitgeber ist DaimlerChrysler; dorthin zog es schon über zehn Prozent der Nürtinger Volkswirte. Der Reigen spannt sich weiter über IT-Dienstleister über den Finanzsektor bis hin zu großen Verbänden. Eine geringe Bedeutung spielt dagegen der öffentliche Dienstes auf. Das hängt mit der generellen Benachteiligung des FH-Diploms zusammen. Die meisten Nürtinger Volkswirte arbeiten vorwiegend betriebswirtschaftlich und dabei aber häufig an Schnittstellen zu Markt oder Politik. Der Wettbewerb um Stellen mit vorwiegend volkswirtschaftlicher Tätigkeit ist seit jeher hart. Umso bemerkenswerter ist es, dass ein Nürtinger Absolvent bei einem wichtigen Wirtschaftsverband als Volkswirt tätig ist und sich gegen 160 Mitbewerber/innen durchsetzen konnte.
Die Erfahrungsberichte aus einer Vielzahl von Firmen und Tätigkeiten zeigten, dass der Arbeitsmarkt selbst in schwierigen Zeiten große Chancen bietet. So berichtete eine vor kurzem diplomierte Absolventin, die nach einem Praktikum aus den USA zurück gekehrt ist. Sie bewirbt sich seitdem als Trainee im Wirtschaftsjournalismus. Der Lohn der Mühe: Drei Stellenangebote sowie Einladungen zu weiteren Vorstellungsgesprächen.