Mitarbeiter sorgen für Energieeffizienz

Veröffentlicht am

- Studie und Leitfaden zu Belegschafts-Energiegenossenschaften; Kooperationsprojekt an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) -

NÜRTINGEN. (hfwu) Im Rahmen eines Kooperationsprojekts hat die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) einen Leitfaden zur Gründung von Belegschafts-Energiegenossenschaften entwickelt.

Diese besondere Form von Belegschaftsgenossenschaften ermöglicht die Erzeugung regenerativer Energien und Investitionen in Energieeffizienz-Maßnahmen durch die Mitarbeiter. Ihnen bieten sich so profitable Anlagemöglichkeiten und das Unternehmen kann Wettbewerbsfähigkeit und Mitarbeiterbindung stärken. In dem vom Bundesforschungsministerium geförderten Forschungsprojekt enEEbler haben die HfWU und die Alanus Hochschule in Bonn gemeinsam mit dem Borderstep Institut existierende Belegschafts-Genossenschaften untersucht und gemeinsam mit der Volkswagen Belegschaftsgenossenschaft für regenerative Energien am Standort Emden einen Leitfaden zur Gründung solcher Genossenschaften entwickelt.

Auf einer Veranstaltung in der Volkswagen Konzernrepräsentanz Hannover stellten Prof. Dr. Carsten Herbes von der HfWU und Dr. Jens Clausen vom Borderstep Institut die Ergebnisse einem interessierten Praxis-Publikum vor. Die Projektergebnisse wurden ergänzt durch Beiträge von Nicolai Ferchl von der Heidelberger Energiegenossenschaft eG und Matthias Partetzke vom IngenieurNetzwerk Energie eG, die neue Geschäftsmodelle für Belegschaftsgenossenschaften in der Direktlieferung, dem Betrieb von BHKWs und Energieeffizienzprojekten präsentierten. Moderiert wurde die Veranstaltung von Christian Sprute, Fachreferent beim Betriebsrat des Volkswagenwerks in Emden und unterstützt von Walter Vogt vom IG Metall Vorstand.

Es folgte eine sehr engagierte Diskussion, denn einige Teilnehmer initiieren derzeit selbst eine Belegschaftsgenossenschaft. Es wurde deutlich, dass das Publikum insbesondere in Effizienzprojekten ein großes Potenzial sieht, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in solchen Projekten nicht nur Engagement und finanzielle Ressourcen einbringen, sondern oft auch ein umfangreiches und detailliertes Wissen über Effizienzpotenziale in ihrem Betrieb. Betriebsräte können hier ein Initiator sein, da sie, anders als viele Energieeffizienzberater oder Contracting-Dienstleister, ihren direkten Zugang zur Unternehmensleitung nutzen können, um ein Projekt gemeinsam auf den Weg zu bringen und als Handlungsakteur im weiteren Gründungsprozess zu begleiten. Bei der Weiterbildung der Betriebsräte in diesem Bereich können auch die Gewerkschaften unterstützen.

Weitere Informationen unter:

www.eneebler.de

www.eneebler.de/ergebnisse/leitfaden