Mit Markisen auf eigenen Beinen stehen

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Die HfWU-Absolventen Stefanie Rück und Philipp Schürholz im Markisenlager ihrer Firma solestal in Kirchheim/Teck.

NÜRTINGEN (pm) Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich über die Gründung eines eigenen Unternehmens zu informieren. Beispielsweise in Vorlesungen wie Unternehmensführung oder durch das Angebot verschiedener Existenzgründungsseminare. Die beiden Ehemaligen Stefanie Rück und Philipp Schürholz haben dieses Abenteuer gewagt und sind seit Anfang des Jahres mit ihrem Unternehmen solestal in Kirchheim/Teck selbstständig. Doch die Geschichte beginnt bereits einige Jahre zuvor.

Stefanie Rücks Vater besitzt ein Unternehmen zur Verarbeitung technischer Gewebe, darunter auch Markisenstoffe. Das Auswechseln von Markisentüchern an montierten Markisenanlagen ist sehr kompliziert und bei großen Anlagen oder ungünstigem Einbau der Markisen nahezu unmöglich. Für ihn war klar: Es muss eine unkomplizierte und günstige Lösung gefunden werden, um Monteuren Zeit und Stress und vor allem, um Endverbrauchern Kosten zu ersparen. Er erfand also 2006 ein simples Reißverschlusssystem, bei dem das neue Markisentuch an ein kleines Endstück des alten, verschlissenen Tuchs angezippt wird. Das System ließ er inklusive dazugehörigem Werkzeug im Jahr 2007 beim Europäischen Patentamt München eintragen und suchte anschließend nach Möglichkeiten der Vermarktung. Schließlich erfindet man nicht jeden Tag eine solch praktische Lösung.

Zu diesem Zeitpunkt bemühte sich seine Tochter Stefanie um ein Thema für ihre Diplomarbeit im Studiengang Betriebswirtschaftslehre an der HfWU. Ihre Vertiefungsrichtung Marketing brachte sie auf die Idee, die Erfindung ihres Vaters als Franchise zu vermarkten. Die beiden besprachen sich und Stefanie Rück fand in Professor Dr. Jörg Heinzelmann einen Betreuer, dem die Idee gefiel und der sie fortan bei der Diplomarbeit und der anschließenden Unternehmensgründung unterstützte. Nach der Fertigstellung der Arbeit war klar, dass man diese Idee nicht einfach in der Schublade liegen lassen kann: Zu innovativ und erfolgsversprechend war das ausgearbeitete Konzept.

Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und Absolventen des HfWU-Studiengangs Automobilwirtschaft in Geislingen, Philipp Schürholz, und ihrem Bruder setzte Stefanie Rück alles auf eine Karte und die drei machten sich mit der Geschäftsidee selbstständig. Es wurden Fördermittel des Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. (RKW) beantragt und Prof. Dr. Jörg Heinzelmann steht den Unternehmensgründern weiterhin beratend zur Seite.

Seit Anfang 2009 wird nun in den Geschäftsräumen im Kirchheimer Gewerbegebiet Bohnau fleißig an der Umsetzung des Geschäftsplans gearbeitet und das Franchise-Konzept scheint aufzugehen: Das Jahresziel von sechs Franchisenehmern ist mit aktuell fünf Vertragspartnern fast erreicht. Die Förderung durch die L-Bank garantiert den Franchisenehmern finanzielle Sicherheit, was das Vertrauen zwischen solestal und ihren Geschäftspartnern stärkt. Die gute Betreuung der Franchisenehmer ist für die Existenzgründer Ehrensache. Ein Präsentationsordner, Musterblöcke, ein Montagekoffer, Fahrzeugbeschriftung, Visitenkarten, Marketingkampagnen sowie eine professionelle Schulung gehören zu den Vertragsinhalten. Sie garantieren, dass die Partner genau auf ihre Aufgaben vorbereitet werden und die erfolgreiche Zusammenarbeit in einem familiären und motivierten Ambiente.

 

Und bereits jetzt glänzen Stefanie Rück und Philipp Schürholz durch weitere Innovationen. Beispielsweise bietet ein vollflächiger Motivdruck auf einem speziell veredelten Markisenstoff in Verbindung mit der patentierten Reißverschlusslösung für Geschäftskunden die Möglichkeit, ihre Ladenmarkisen je nach Gelegenheit schnell und kostengünstig auszuwechseln. Je nach Saison können Weihnachts- oder Ostermarkisen dazu beitragen, die Aufmerksamkeit der Kunden auf den eigenen Laden zu lenken.

 

Info: www.solestal.de