Koordinationsstelle Umwelt der FH-Nürtingen veranstaltet Workshop zur nachhaltigen Planung

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NÜRTINGEN. (pm) "Im Zweifel für die Umwelt?" - unter diesem Thema stand ein Workshop der Koordinationsstelle Umwelt an der Fachhoch-schule Nürtingen. Rund 60 Teilnehmer diskutier-ten gemeinsam, wie nachhaltige Planung sozia-len, ökonomischen und ökologischen Belangen gerecht werden kann.

Wo gibt es überhaupt Handlungsspielräume zur Nachhal-tigkeit im Planungsprozess? Mit dieser Frage beschäftig-te sich Dr. Peter Schall, Mitarbeiter der Koordinations-stelle Umwelt, in seinem Eröffnungsvortrag. Anschlie-ßend erläuterte Professor Erik Gawel von der FH-Frankfurt die Verbindung zwischen wirtschaftlicher und nachhaltiger Planung. Nach Ansicht von Professor Gawel können Unternehmen nur dann wirtschaftlich planen, wenn sie mit den vorhandenen Ressourcen sorgfältig umgehen.
Für die Transparenz nüchterner Zahlen statt die Unbe-stimmtheit bloß verbaler Argumente votierte im An-schluss daran der Jurist Dr. Ekkehard Hofmann, Univer-sität Hamburg. Dr. Uta Eser, Mitarbeiterin der Koordina-tionsstelle Umwelt, wollte dagegen aus umweltethischer Perspektive allein in der Kraft des besseren Arguments den ausschlaggebenden Faktor gerechter Entscheidungs-findungsprozesse sehen. Ein partizipatives Modell zur Abwägung unterschiedlicher Belange durch Bürgerinnen und Bürger stellte abschließend der Leiter der Koordina-tionsstellle, Prof. Albrecht Müller, zur Diskussion.
Am Nachmittag wurden in mehreren Arbeitsgruppen anhand konkreter Fallbeispiele die Stärken und Schwä-chen der unterschiedlichen Ansätze diskutiert. In der Diskussion wurde deutlich, dass in der Praxis nicht nur fachliche Kriterien das Ergebnis von Abwägungen beein-flussen, sondern auch ökonomische und politische Rah-menbedingungen, auf die die einzelnen Akteure nur be-grenzten Einfluss haben. Gleichwohl wurde das Angebot der Koordinationsstelle, in Zukunft weitere Veranstal-tungen zum schwierigen Thema der Vermittlung empiri-scher und moralischer Fragen bei der Lösung drängender Umweltprobleme anzubieten, freudig begrüßt. Alles in allem also eine gelungene Auftaktveranstaltung der Ko-ordinationsstelle Umwelt.