Kinderfahrradanhänger und Lyoner - Studienstart im fremden Land

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Neuer Rekord: Noch nie kamen so viele ausländische Studierende an die HfWU wie zu diesem Wintersemsester.

- zum Wintersemester neue Rekordzahl ausländischer Studierender an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) -

NÜRTINGEN. (hfwu) Noch nie starteten an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) so viele ausländische Studierende wie zu diesem Wintersemester. Derzeit veranstaltet das Internationale Office der HfWU für die Neuankömmlinge eine Orientierungswoche. Paten bieten Unterstützung bei den ersten Schritten in der neuen Heimat.

„Die Extrawurst heißt hier Lyoner“, sagt Mishan mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Er kommt aus Wales. Studiert hat er zuletzt in Österreich. Nun muss er sich in Nürtingen nicht nur kulinarisch neu orientieren. Die ersten Tage in einem fremden Land sind meist gewöhnungsbedürftig. Neben den anderen Gepflogenheiten gibt es am neuen Wohnort viele organisatorische Dinge zu erledigen. Auf dem Campus gilt es herauszufinden, was wo zu finden ist. Bei all dem hilft die Hochschule im Rahmen der derzeit laufenden Orientierungswoche.

Mit rund 60 Austauschstudierenden sind zu diesem Wintersemester doppelt so viele ausländische Studierende an die HfWU in Nürtingen und Geislingen gekommen wie in den Vorjahren. Allein aus Südkorea, wo die Hochschule mit drei Universitäten kooperiert, kommt ein Drittel der Studierenden. So auch Younghyun Kim. „Dass alles so sauber ist, die tolle Natur und die teuren Autos, das ist mir zuerst aufgefallen“, berichtet die Wirtschaftsstudentin.

Den Auftakt der Einführungswoche machte eine Wanderung über die Schwäbische Alb. Zum weiteren Programm gehören unter anderem die Eröffnung eines Bankkontos, ein Ausflug zum Schloss Neuschwanstein, eine Campus- und eine Stadtführung in Nürtingen, ein interkulturelles Seminar und für die Nicht-EU-Bürger die Beantragung der Aufenthaltserlaubnis.

Ein Grund für einige unter den Master-Studenten gerade nach Nürtingen zu kommen ist die Möglichkeit, mit ihrem Aufenthalt hier zwei Masterabschlüsse, den der HfWU und den der Heimatuniversität, zu erlangen. Die Umgangssprache unter den Austauschstudierenden ist Englisch. Einige sind überrascht, dass man beim Einkaufen und bei Erledigungen in der Stadt mit Englisch nicht immer durchkommt. Viktor aus Schweden hat dieses Problem nicht. Er spricht fast perfekt Deutsch. Gewöhnungsbedürftiger für den angehenden Stadtplaner ist, dass es hier an allen Ecken Alkohol zu kaufen gibt. In seinem Land geht das nur in speziellen staatlichen Läden. Sein Kommilitone Ellan aus Nigeria traute bei etwas anderem seinen Augen nicht. „Mütter ziehen ihre kleinen Kinder in Anhängern am Fahrrad hinter sich her“, staunt der Student, „absolut verrückt!“

Udo Renner, 1. 10.2015