Karrierechancen für viele Akademikerinnen

Veröffentlicht am

Gleichstellungsbeauftragte der Fachhochschulen beraten und tagen
Mehr als 60 Professorinnen sind aus den Aktivitäten der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an Fachhochschulen schon hervor gegangen. Damit die Zahl weiter steigt, hatte die Landeskonferenz am letzten Freitag wieder zu einem Infoabend im Stuttgarter Ratskeller eingeladen. Hier berichteten Fachhochschul-Professo¬rinnen über ihre Werdegänge und berieten interessierte Akademikerinnen persönlich. Zuvor hatte die Landeskonferenz intern getagt und dabei ihre Sprecherinnen neu gewählt.

„Eine Professur an einer Fachhochschule ist attraktiv und für die meisten von Ihnen auch erreichbar“, so begrüßte Prof. Dr. Margot Körber-Weik, Landessprecherin der Gleichstellungsbeauftragten an Fachhochschulen, beim Infoabend Dutzende von Interessierten. Sie begründete ihre Einschätzung mit etwa 5.000 Neuberufungen im nächsten Jahrzehnt, innovativen Studienangeboten und passgerechten Qualifikationen der Besucherinnen.
Wie hoch die Chancen sind, verdeutlichten die Erfahrungsberichte von drei neu berufenen Professorinnen. Alle hatten sich in der Qualifizierungs- und Bewerbungsphase von der Landes¬konferenz beraten lassen und wollen jetzt andere Frauen unterstützen. Prof. Dr. Sigrid Randa-Campani war dafür sogar aus Nordrhein-Westfalen angereist. Dort lehrt die Kunsthistorikerin jetzt in ihrem zweiten Semester als Professorin für Kulturarbeit/Kulturmanagement im Studiengang Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein. Sie vertritt also Fachrichtungen, die nur an wenigen Hochschulen gelehrt werden. Daher hielt sie es „noch vor etwas mehr als drei Jahren für ausgeschlossen, meinen Traumberuf einmal erreichen zu können.“ Damals wirkte sie nach einer langen Karriere im Kulturmanagement als stellvertretende Direktorin eines Berliner Museums und begegnete dort zufällig der Sprecherin der hiesigen Landeskonferenz. Darüber ist Frau Randa-Campani jetzt froh: „Das Gespräch und die angebotene Unterstützung ermutigten mich zur Neuorientierung. Gleich die erste Bewerbung wurde zum Erfolg.“
Nach den Erfahrungsberichten stellten sich die beratenden Professorinnen mit ihren Werdegängen kurz vor, um einen breiten Einblick in die Vielfalt der Karrierewege zu geben. Danach bekamen die Besucherinnen in Kleingruppen-Gesprächen individuelle Tipps rund um die Fachhochschul-Professur – vom Erwerb von Berufungsvoraussetzungen bis zu zielführenden Bewerbungs¬strategien. Viele davon bedankten sich beim Abschied für die „motivierende und professionelle Beratung“. Zugang zu allen Informationen und Förderangeboten eröffnet die Website der Landeskonferenz: www.gleichstellung-fh-bw.de.
Bis kurz vor Beginn des Infoabends hatten die Gleichstellungsbeauftragten der Fachhoch¬schulen, fast ausnahmslos Professorinnen, ihre Landeskonferenz abgehalten. Inhaltliche Schwerpunkte bildeten die künftigen Frauenförderprogramme an Hochschulen, die Hochschulfinanzierung im Land (mit einem Vortrag von Dr.-Ing. Uwe Umbach aus dem Wissenschaftsministerium) und sozialwissenschaftliche Strategien des Gender Mainstreaming (mit einem Vortrag von Dr. Susanne Diemer aus dem Sozialministerium). Bei den turnusgemäßen Wahlen wurden alle bisherigen Vertreterinnen der Landeskonferenz einstimmig in ihren Funktionen bestätigt. Als Landessprecherinnen wirken weiterhin Prof. Dr. Margot Körber-Weik (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen) und Prof. Dr. Uta Mathis (Hochschule Esslingen). Der Beirat besteht auch künftig aus Prof. Dr. Birgit Meyer (Hochschule Esslingen), Prof. Dr. Cosima Schmauch (Hochschule Karlsruhe) und Prof. Dr. Brigitte Thäle (Hochschule Pforzheim).
In der Landeskonferenz arbeiten die Frauen- bzw. Gleichstellungsbeauf¬tragten der einzelnen Fachhochschulen zusammen, um Erfahrungen auszutauschen, sich weiterzubilden und ihre Anliegen auf der Landesebene wirksam zu vertreten. Die Landeskonferenz trifft sich regelmäßig einmal je Semester, einmal jährlich gemeinsam mit den Universitäten, Kunsthochschulen und Pädagogischen Hochschulen. Eine überregionale Zusammenarbeit gibt es auch bundesweit.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Margot Körber-Weik,
Koordinierungsstelle, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), Standort Geislingen, Postfach 12 51, 73302 Geislingen/Steige,
Tel. (07331)22-485 oder (07121)240584,
E-Mail: margot.koerber-weik@hfwu.de oder gleichstellung-fh-bw@hfwu.de.
Für einen Beleg über Ihre Veröffentlichung oder Sendung wären wir dankbar.