Holde Hengste - Exkursion studiert Verhalten von Wildpferden

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Die Beobachtung des Sozialverhaltens von verwilderten Pferden stand im Mittelpunkt einer Exkursion von HfWU-Studierenden in die Abruzzen.

- Exkursion von Pferdewirtschaftsstudierenden in die italienischen Abruzzen, Beobachtung verwilderter Pferde -

NÜRTINGEN. (hfwu) Freundlichkeit zahlt sich aus – zumindest für Hengste. Dies ist ein Ergebnis einer wissenschaftlichen Exkursion von Pferdewirtschaftsstudierenden in die italienischen Abruzzen. Dort hatten sich die Teilnehmer auf die mitunter abenteuerliche Suche nach verwilderten Pferden gemacht.

Studierende der Agrar- und Pferdewirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) sind jetzt von einer Exkursion aus den italienischen Abruzzen zurückgekehrt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Konstanze Krüger und dem Lehrbeauftragten Florian Oberparleiter haben sie dort verwilderte Pferde beobachtet. Besonderes Augenmerk legten die Exkursionsteilnehmer auf die Hengste und deren Nachkommen. Die Aufgabe der Exkursion bestand darin, zu untersuchen, ob freundliche Hengste („smart guys“) mehr Nachkommen in ihren Harem-Gruppen vereinen können als unfreundliche Hengste („bad guys“).

Neben den rein wissenschaftlichen Anforderungen stellte die Exkursion die Teilnehmer vor körperliche Prüfungen. Die Gruppe bewältigte auf der Suche nach den Pferden und diese dann begleitend täglich mehr als tausend Höhenmeter. Mehrmals zogen Gewitter mit Hagelstürmen auf. Überreste von gerissenen Rindern und Pferden am Wegrand zeugten eindrücklich von Wölfen. Auch die Erhebung der Daten und die Organisation der Arbeiten im Team stellte die Gruppen jeden Tag vor neue Herausforderungen.

Die Anstrengungen zahlten sich aus. Die Beobachtungen bestätigten die Annahme der Pferdeexperten: Die „smart guys“ vereinen mehr Fohlen in ihren Harems als „bad guys“. Beeindruckt waren die Exkursionsteilnehmer vom gesamten Sozialverhalten der Pferde. So investierte ein Hengst eindrucksvoll viel Energie, um eine Stute mit Fohlen in seine Gruppe zu integrieren, um sie dann doch beide wieder zu verlieren als sie in einem unbeobachteten Augenblick abwanderten. „Es war neben der atemberaubender Kulisse und schnellen Wetterwechseln faszinierend zu sehen, wie friedlich die verwilderten Hengste trotz eingeschränkter Ressourcen beim Aufeinandertreffen miteinander umgegangen sind“, schildert eine Studierende eine weitere Beobachtung. Zum Abschluss der Exkursion standen noch ein Abstecher bei der antiken Grabungsstätte in Pompeji und ein Besuch am Meer auf dem Programm.