"Hochschule für alle" startet: Diskussion zur Gentechnik

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NÜRTINGEN (pm). Unabhängig von den gegenwärtigen Entwicklungen auf dem Versuchsfeld der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) beschäftigt sich die „Hochschule für alle“ im Sommersemester mit der Frage, inwieweit Gentechnik bei Pflanzen einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung darstellen kann.

Die öffentliche Vortragsreihe der HfWU und der Stadt Nürtingen gibt es inzwischen seit drei Jahren. Unter dem Titel „Hochschule für alle“ will sie den Dialog zwischen „Wirtschaft“ und „Umwelt“ – den Kernkompetenzen der Hochschule – fördern. In diesem Semester greifen die Veranstalter des „Studium generale“ die Kontroverse um die Potenziale und Risiken des Anbaus gentechnisch veränderter Sorten in der Landwirtschaft auf: Ermöglicht die Anwendung gentechnischer Verfahren eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft? Das heißt konkret: Kann sie dazu beitragen, dass die Landwirtschaft der Zukunft dauerhaft und weltweit genügend hochwertige Lebensmittel produziert, dass sie die natürlichen Ressourcen schont und zugleich den Landwirten ein angemessenes Einkommen garantiert? Oder kann der Einsatz gentechnischer Methoden eine solche Entwicklung gefährden? Zu diesen Fragen sind Naturwissenschaft, Ethik und Gesellschaft geteilter Meinung. Die Diskussion des Für und Wider soll so breiten öffentlichen Raum erhalten.

Zum Auftakt der Reihe diskutieren am 9. April Prof. Dr. Andreas Schier, der an der HfWU Anbauversuche mit gentechnisch veränderten Sorten durchführt, und Dr. Christian Schüler, Experte für ökologischen Land- und Pflanzenbau im Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel. Moderiert wird die Diskussion von Prof. Dr. Carola Pekrun (HfWU).

 

Nach einem ethisch gerechtfertigten Standpunkt suchen am 7. Mai Dr. Mathias Boysen und Prof. Dr. Albrecht Müller (Leiter der Koordinationsstelle Umwelt der HfWU). Dr. Boysen leitet die Geschäftsstelle der interdisziplinären Arbeitsgruppe Gentechnologiebericht an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Moderiert wird die Sitzung von Prof. Dr. Michael Wörz, Leiter des Referats für Technik- und Wissenschaftsethik an den Fachhochschulen Baden-Württembergs. Die Diskussionen finden jeweils von 19:30 bis 21:00 Uhr im Heinz-Dieter-Keller-Hörsaal (Raum 111, Gebäude K II, Altbau in der Neckarsteige) statt.

Ein Worldcafé am 28. Mai will Bürgerinnen und Bürgern ausführlich Gelegenheit geben, ihre Fragen, Hoffnungen und Bedenken hinsichtlich des Einsatzes der Gentechnik in der Landwirtschaft zu artikulieren. Unter der Moderation von Ludwig Weitz soll ein intensiver Austausch von Positionen und Meinungen ermöglicht werden. Diese Veranstaltung findet im Innenhof des Altbaus an der Neckarsteige statt und beginnt bereits um 19:00 Uhr.

 

Die Vortragsreihe wird unterstützt von den Stabsstellen der Stadt Nürtingen „Stadtmarketing“, „Umwelt“ und „Bürgerengagement“, der Volkshochschule Nürtingen, dem Hochschulbund Nürtingen-Geislingen e.V. und dem Referat für Wissenschafts- und Technikethik (rtwe).