Hochschule findet neue Partner in Australien

Veröffentlicht am

NÜRTINGEN. (üke) Ein Vertrag kurz vor der Unterzeichnung, ein Abkommen abgestimmt und eine weitere Vereinbarung geplant: Das ist das vorläufige Ergebnis einer Delegationsreise von Vertretern der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), die derzeit mehrere Universitäten in Australien besuchen.

Australien ist kein neues Ziel für Studierende der Hochschule. 15 Studierende hatten in den letzten Jahren einen Teil ihres Studiums in Australien verbracht. Allein derzeit sind drei Studierende in Sydney an der Mcquarie University eingeschrieben. Allerdings besteht kein Partnerschaftsvertrag mit einer australischen Universität. Dies wird sich nun ändern: Mit dem Royal Melbourne Institut of Technology sind die Verhandlungen bis auf wenige Details abgeschlossen. Am Montag dieser Woche wurde mit der Mcquarie University in Sydney eine umfangreiche Zusammenarbeit geregelt. Zum einen wurde ein direkter Studierendenaustausch vereinbart, zum anderen sollen darüber hinaus künftig Studierende der HfWU kostengünstiger in Sydney studieren können. Herausragend ist die Zusicherung, daß besonders qualifizierte Studierenden aus Nürtingen in Sydney promovieren, das heißt den Doktortitel erreichen können. Ebenfalls sind sich beide Seiten einig, bei Masterstudiengängen Doppelabschlüsse anzubieten. Dann könnten Studierende eines Nürtinger Masterstudienganges zusätzlich einen Abschluß aus Sydney erhalten und umgekehrt. Dazu ist notwendig, daß die Studierenden ein Semester im jeweils anderen Land verbringen.
In beiden Fällen waren intensive Verhandlungen und Gespräche notwendig, um die Abkommen schließen zu können. Australische Universitäten warten nicht auf deutsche Partner. Dies, obwohl Australien in der Gunst deutscher Studierender stetig steigt. Das Gegenteil ist jedoch kaum der Fall: Nur wenige australische Studierende finden den Weg nach Deutschland. Das Ziel der Nürtinger Delegation ist jedoch, australische Studierende an die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt zu locken, um im Gegenzug die eigenen Studierenden nach Australien schicken zu können. Dabei hilft, daß die HfWU eine ganze Reihe englischsprachiger Lehrveranstaltungen anbietet, die die sprachliche Hürde für internationale Studierende deutlich senken. Das Konzept scheint aufzugehen: Die meisten notwendigen Studienfächer der HfWU sind mit den australischen Angeboten vergleichbar und lassen sich gegenseitig anrechnen. Zwei eigens mitgereiste Professorinnen der Studiengänge Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft hatten in intensiven Gesprächen mit ihren australischen Kollegen alle Hindernisse aus dem Weg geräumt. In detaillierten Vereinbarungen sind nun der Austausch von Studierenden, Gastdozenten und andere Aktivitäten geregelt. Vor allem können nun Studierende der HfWU sicher sein, daß ihre Studienleistungen aus „Down under“ auch in Nürtingen angerechnet werden.
Neben den beiden Universitäten in Melbourne und Sydney werden in dieser Woche noch weitere Universitäten in der Nähe von Brisbane besucht. Auch dort wird Rektor Fischer dann hoffentlich seinen Füller zücken und ein weiteres Abkommen unterzeichnen.