Hochschule / Immobilienmärkte im Wandel

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Internationaler Einfluss nimmt zu


Im Rahmen der Vortragsreihe „Immobilienmarketing und Maklerwesen“ an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen sprach Dr. Thomas Beyerle, Research-Leiter der DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds mbH, über die fortschreitende Internationalisierung der Immobilienmärkte. Die Vortragsreihe wurde zum 16. Mal von Professor Dr. Stephan Kippes veranstaltet.

„Die Internationalisierung der Immobilienmärkte schreitet weiter voran“, und Dr. Thomas Beyerle ergänzt: „Die Finanzmärkte sorgen für Volatilitäten und die cash flows  bilden den Maßstab des Handels für global agierende Immobilieninvestoren. Immobilien sind mehr denn je attraktive Investments, welche mehr als nur eine Basisabsicherung garantieren.“ Die Marktrenditen werden nach Beyerles Meinung auch wieder steigen. Momentan befänden sich die globalen Immobilienmärkte in einer Phase des Übergangs. Die Immobilienmärkte der USA sind die ersten, die eine positive Renditeentwicklung aufweisen, Europa und Asien werden 2008/2009 nachziehen. Zwar seien länderspezifische Differenzierungen vorzunehmen, aber es seien steigende Renditen zu erwarten.

Für international ausgerichtete Immobilieninvestoren ergeben sich zwei neue Herausforderungen. Einerseits entwickelten sich die  gewerblichen Immobilienmärkte weiter positiv, wenngleich in differenzierten Profilen. Andererseits komme die Erweiterung der Produktpaletten durch eine zunehmende Segmentierung der Objekte hinzu. Für den internationalen Gewerbeimmobilienmarkt ergeben sich vier unterschiedliche Markttypen: Explosionsartige Wachstumsmärkte mit nachlaufender Infrastrukturentwicklung (China und Indien); entwickelte, aber stagnierende Märkte mit hohem Ersatzbedarf (Großbritannien und Deutschland); entwickelte, aber extrem teure Märkte (USA und Japan) und Entwicklermärkte ohne definierte Marktstrukturen (große Teile Südamerikas).Die Erweiterung der Produktpaletten durch eine zunehmende Segmentierung der Objekttypen: Büro, Handel, Versorgung und Freizeit werde Investoren anlocken. Neben der damit in Verbindung stehenden Professionalisierung müsse aber darauf geachtet werden, dass nicht alles in einer Boomphase zusammenkomme. Neben dem „Sichtbar Machen“ von Immobilienmärkten werde immer klarer, dass gerade die Verzahnung der internationalen Finanz- und Immobilienmärkte ein noch schnelleres Tempo vorlege und die Preisschwankungen zunehmen. Die Immobilie selbst wird substituiert durch die Analyse der Erträge bei gleichzeitigem Vergleich mit Alternativanlagen. Dadurch sei die Entmaterialisierung der Immobilie bei gleichzeitiger Inkaufnahme einer höheren Schwankungsbreite eingetreten. Ob das Risiko richtig eingepreist war, fragten daher die  Kapitalmarktvertreter in den vergangenen Wochen. Offensichtlich nicht, wenn man die Finanz- und Immobilienkrise in den USA beobachtet. Deshalb sei es Zeit, daraus zu lernen, zumal für die Marktrenditen ein Aufwärtstrend erwartet wird.