HfWU-Studierende unterstützen rumänisches Dorf

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NÜRTINGEN. (pm) Studierende in den Studiengängen Volkswirtschaft und Agrarwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) fördern seit Längerem die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde Mitreni in Rumänien. Über Projektarbeiten im Rahmen des Studiums wurden schon mehrfach Praktikanten ausgetauscht. Die Studierenden lieferten Sachspenden und kümmerten sich nun auch um mögliche deutsche Investoren.

Die Arbeit der Studierenden geht über das reine Spendensammeln weit hinaus: In einem langfristigen Projekt arbeiten die Studierenden daran, dem kleinen Dorf nachhaltige Zukunftsperspektiven vor allem in der landwirtschaftlichen Produktion zu eröffnen. Besser lässt dich das Profil der Hochschule nicht mit Leben füllen: Wirtschaft und Umwelt. Die Agrarwissenschaftler bringen in das Projekt das Expertenwissen aus der Landwirtschaft ein, die VWL-Studierenden stehen ihnen mit der Wirtschaftskompetenz zur Seite.

Die Gemeinde Mitreni ist landwirtschaftlich geprägt, liegt in der Nähe von Bukarest und hat 4600 Einwohner. Der Bürgermeister  Iosif Constantin ist froh über die Unterstützung aus Deutschland. Denn die große Anbaufläche von 4000 Hektar wird bislang trotz günstiger Klima- und Bodenverhältnisse für den Obst- und Gemüseanbau nur für den Eigenverbrauch genutzt. Aus dieser Form der Bewirtschaftung entsteht nur Eines: Eine hohe Arbeits- und Perspektivlosigkeit, vor allem für die jüngeren Dorfbewohner. Zwar ist die Schulausbildung gewährleistet, doch Arbeitsplätze in anderen Sektoren als der Landwirtschaft sind kaum vorhanden.

„Das Dorf hat ein hohes Potenzial, aber wegen der kulturellen Besonderheiten geht die  Entwicklung nur langsam voran“, meint Jürgen Raizner, Leiter des Degginger Steinbeis Transferzentrums Ost-West Kooperation. Er hat das Projekt Mitreni initiiert und betreut die Projektarbeiten der Studierenden zusammen mit dem HfWU-Professor Dr. Ludger Hinners-Tobrägel.  In den Arbeiten werden wichtige Teilziele verfolgt, vom Wissensmanagement über das Internet über Betreuung von rumänischen Praktikanten bis hin zu innovativen Ideen wie dem Aufbau einer profitablen Schafzucht. Bei einem Hauptziel des Projekts gelang im Sommer dieses Jahres ein Durchbruch: Die HfWU-Studierenden konnten deutsche Investoren gewinnen, die große Agrar-Produktmengen kaufen möchten und die Einwohner zu genossenschaftlichem Anbau motivieren könnten. Derzeit  pflegt die zuständige Seminargruppe die Kontakte und wirkt auf einen Vertragsabschluss hin.

Die Studierenden sehen in der wirtschaftlichen Förderung von Mitreni eine sinnvolle Arbeit.  „Wir können damit zu spürbaren Fortschritten beitragen und die trockene Theorie des Projektmanagements praktisch anwenden“,  erklärt Florian Beck, Volkswirtschaftsstudent aus dem fünften Semester.  Einmal im Jahr fahren ausgewählte Studierende in Begleitung der zwei Lehrenden nach Mitreni, um dem Bürgermeister und den Einwohnern neue Konzepte und Ideen vorzustellen sowie Spenden aus Deutschland zu überbringen. Informationen über das Projekt Mitreni und Spendenmöglichkeiten gibt es unter der Homepage www.mitreni.de .

Nürtingen, 21.12.2007