HfWU ausgezeichnet: Solarcheck per Mausklick

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Aus den Händen von Wirtschaftsminister Ernst Pfister (l.) nahmen Gerhard Schwenk (2.v.l.) von der Stiftung Ökowatt Nürtingen und Christian Tilk (3.v.l) von der HfWU den „Klimazukunft“-Förderpreis entgegen. Gastgeber Hansjörg Russ (2.v.r.) und der Juryvorsitzender Bernd Lörz hatten eingeladen.

NÜRTINGEN (ur) Der Rotary Club Nürtingen-Kirchheim/Teck hat jetzt zum dritten Mal den Förderpreis „Klimazukunft“ verliehen. Die Auszeichnung in der Kategorie Bürgerbeteiligung erhielt die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) für ihren Beitrag zum Projekt „Solardachinfo Nürtingen“ zusammen mit der Stiftung Ökowatt Nürtingen. Überreicht wurde die Auszeichnung vom baden-württembergischen Wirtschaftsminister Ernst Pfister.

Der Förderpreis „Klimazukunft“ des Rotary Clubs Nürtingen-Kirchheim/Teck will zum Handeln anregen und zeichnet vorbildliche Initiativen und Lösungen aus. Die Ausschreibung soll zudem zur Bewusstseinsbildung über die Gefahren des Klimawandels beitragen. Im dritten Jahr des Wettbewerbs ging der Preis in der Kategorie Bürgerbeteiligung an das Institut für Angewandt Forschung (IAF) und das CAD/GIS Labor der Fakultät Landschaftsarchitektur, Umwelt und Stadtplanung an der HfWU. Den Preis in der Kategorie Bürgerbeteiligung teilt sich die Hochschule mit der Stiftung Ökowatt Nürtingen, die für ihr Projekt „Ökowatt grüner Strom für Nürtingen“ ausgezeichnet wurde. Die HfWU überzeugte mit ihrem Beitrag zum Projekt „Solardachinfo Nürtingen“ unter der Leitung von Professor Dr. Roman Lenz.

„Solardachinfo“ ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Nürtingen und der Stiftung Ökowatt Nürtingen. Ziel des Projektes ist es, in Nürtingen die Nutzung regenerativer Energien voranzutreiben und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die HfWU hat für das Stadtgebiet Nürtingen und seine Teilgemeinden eine Analyse vorgenommen, die für jede einzelne Dachfläche aufzeigt, welches Potenzial bei der solaren Nutzung vorhanden ist. Das Solarpotenzial für Fotovoltaik und Solarthermie wird mit Hilfe eines Geoinformationssystems ermittelt und über eine Internetseite für jeden Bürger als Informationssystem zur Verfügung gestellt. Für die Energieberatung wird zusätzlich noch ein Expertensystem entwickelt. Mit dem Auskunftssystem „Solardachinfo“ möchte die Stadt Nürtingen und die Stiftung Ökowatt den Bürgern ein Instrument an die Hand geben, damit sich diese unabhängig über die solare Eignung ihrer Dachflächen informieren können.

Den Förderpreis in der Kategorie Schulen ging an die Philip-Matthäus-Hahn-Schule in Nürtingen für ihr Projekt „Mobile Solare Akku-Ladestation für Wamba-Luadi“ im Kongo. Ausgezeichnet wurde zudem der Turnerbund Neuffen e.V. für ihr Projekt zur Sanierung der Tennishalle. Einen Anerkennungspreis erhielt das Architekturbüro Bankwitz für ihr „Eisbärhaus“, ein energieeffizienter Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses.

Überreicht wurden die „Klimazukunft“-Auszeichnungen vom baden-württembergischen Wirtschaftsminister Ernst Pfister. Das Themenfeld Klima und Energie beleuchtet er unter dem Schlagwort „E-Mobilität“. Sein Vortrag im Rahmen der feierlichen Preisverleihung im Autohaus Russ-Jesinger in Nürtingen skizzierte die Herausforderung für die mittelständischen Unternehmen im „Auto-Land“ Baden-Württemberg. „Die Großunternehmen sind hier bereits gut aufgestellt“, stellte der Minister fest. Kleine und mittlere Zulieferer dagegen ließen oft noch eine hinreichende Unternehmensstrategie für sich die neue, auf Elektromotoren basierende Entwicklung vermissen. Nach Einschätzung des Ministers werde zwar in den nächsten 20 Jahren neben der E-Mobilität noch die Optimierung der Verbrennungsmotoren eine zentrale Rolle spielen. Dennoch könne man sich nicht früh genug der gewaltigen Aufgabe stellen, die der Automobilbranche mit der Entwicklung des Elektroautos und damit neuer Wertschöpfungsketten und Produkten bevorstehe.

Udo Renner, 11. Juni 2010.