Geld: Man kann es verdienen, schenken oder klauen

Mit seinem Mikro bewegte er sich locker durch die Reihen der Kinder, stellte immer wieder Fragen und ermutigte sie Antworten zu finden. Wenn es welche gab. Denn das sagte der Professor gleich zu Beginn: In einer Vorlesung an einer Hochschule werden ergeben sich häufig mehr Fragen als Antworten. Zum Beispiel die einfache Frage, wie man denn überhaupt zu Geld kommt. Man kann es sich verdienen, sich schenken lassen oder einfach klauen, wie einer der jungen Zuhörer anregte. Die meisten Antworten gab es dann allerdings, als der Professor fragte wie man das verdiente Geld auch wieder los wird. „Verdienen und ausgeben“, so erklärte Willke den Wirtschaftskreislauf.
Die Fragen waren nicht immer ganz ernsthaft und trugen doch oft zur Unterhaltung bei. Ein spontaner Höhepunkt war eindeutig als Buchhändler Dr. Horst Zimmermann den Kinder eindrucksvoll den Kreislauf des Geldes als „Experte“ erzählte. Oder die Antwort eines Jungen, der das Singen eines Mädchens als Schwarzarbeit interpretierte. Man merkte, dass es dem Professor vor allem darauf ankam alle ins Thema einzubeziehen. Dafür sorgte auch ein Fragebogen, indem man die wichtigsten Fragen zum Thema Geld selber beantworten konnte zusammen mit einem „Geldführerschein“, mit dem die Kinder ihr gelerntes Wissen nochmals überprüfen konnten Einige Gerüchte wonach der Professor Geld zu verschenken hätte, mussten er und seine Mitarbeiter leider „dementieren“. Trotzdem war die zweite Vorlesung der Kinderhochschule für die Kinder vielleicht kein finanzieller, aber immerhin doch ein lehrreicher Erfolg.
Die nächste und dritte Vorlesung findet am kommenden Dienstag, dem 13. Juli, um 17.00 Uhr wieder im Neubau der Hochschule Nürtingen im Schelmenwasen in der Braike statt. Dann doziert Professor Dr. Thomas Richter darüber, was die Kuh noch alles außer Muh macht.
Alexander Schwenk, 9. Juli 2004