Forschungsprojekt für HfWU-Institut

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Foto (HfWU/Reidl) Dr. Markus Röhl erläutert Vertretern des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und des Schwarzwald-Baar-Kreises Ziele und Inhalte des Naturschutzgroßprojektes

Zuschlag für ein bundesweit bedeutsames Forschungs- und Transferprojekt auf der Baar bei Donaueschingen

NÜRTINGEN (hfwu/kr). Prof. Dr. Konrad Reidl und sein Team vom Institut für Landschaft und Umwelt werden federführend in den nächsten 2 Jahren den Schwarzwald-Baar-Kreis in der Planung des Naturschutzgroßprojektes Baar unterstützen. Der Auftrag über mehr als 600.000 € stellt das größte Projekt in der Geschichte dieses Forschungsinstitutes dar.

Das Institut für Landschaft und Umwelt (ILU) führt seit über zehn Jahren Projekte im Bereich Landschaftspflege und Naturschutz auf der Baar durch und war schon bei der Beantragung des Naturschutzgroßprojektes beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) für den Landkreis tätig. Das Naturschutzgroßprojekt umfasst ein Gesamtvolumen  von rund sechs Millionen Euro und wird gemeinsam von zwei Landkreisen und zehn Gemeinden zu großen Teilen vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) mitfinanziert. Das Team um Prof. Dr. Reidl und Dr. Markus Röhl wird in den nächsten zwei Jahren den Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgroßprojekt erstellen. Das Institut wird dabei von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus Tierökologen, Agrar- und Forstwissenschaftlern unterstützt.

Der Pflege- und Entwicklungsplan stellt die zentrale Maßnahmenkonzeption für das Naturschutzgroßprojekt Baar dar. Auf einer Fläche von rund 4.700 ha sollen in den nächsten zehn Jahren Moore renaturiert, Waldränder naturnah gestaltet und die Auen im Quellgebiet von Donau und Neckar gesichert werden. Die Baar stellt vor dem Hintergrund des Klimawandels aufgrund ihrer Höhenlage und des kühlen und kontinentalen Klimas einen wichtigen Rückzugsraum für Arten dar. Baar und Baaralb, gelegen zwischen den Großlandschaften Schwarzwald, Schwäbische Alb und Schweizer Jura, sind zudem ein national und international wichtiges „Drehkreuz“ für den Biotopverbund und liegen auf einer bedeutenden Achse des Vogelzugs.

Prof. Dr. Konrad Reidl sieht in der Entscheidung des Schwarzwald-Baar-Kreises, die sehr anspruchsvolle Aufgabe der Projektentwicklung in diesem international bedeutenden Naturraum durch ein Institut der HfWU durchführen zu lassen, eine Bestätigung der bisherigen, sehr erfolgreichen Arbeit des Institutes. Zudem stellt diese Beauftragung eine sehr gute Voraussetzung dafür dar, dass auch in Zukunft wichtige Forschungsvorhaben zu zentralen Themen wie Klimawandel und nachhaltiger Landschaftsentwicklung in diesem Raum durchgeführt werden können.

Nürtingen, 06.11.2014