Er will die Welt besser machen: Monty Roberts an der HfWU

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Foto (HfWU/Schröter): 82 Jahre und kein bisschen leise: Monty Roberts als Gast beim HfWU-Studiengang Pferdewirtschaft ist eine kräftige Stimme der Gewaltlosigkeit.

Seine Botschaft zieht bei Alt und Jung: Volles Haus an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen.

Die Alumna des Studienganges Pferdewirtschaft Anna-Lena Arnold, der Studiendekan Prof. Dr. Dirk Winter, Monty Roberts und Dekanin Prof. Dr. Ulrike Berger-Kögler.

Monty Roberts sprach an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt 

NÜRTINGEN (hfwu). Es war als Kamingespräch angekündigt, tatsächlich reichten die Sitzplätze im Foyer der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) im Campus Braike nicht aus, um den Andrang aufzufangen. Als der Studiengang Pferdewirtschaft Monty Roberts angekündigt hatte und um Anmeldungen bat, stand das Telefon nicht mehr still. Über hundert Interessierten musste abgesagt werden.

Seine Botschaft zieht – weltweit: Monty Roberts ist mehr als nur der „Pferdeflüsterer“. Er ist ein Prophet der Gewaltfreiheit, nicht nur wenn es um die Erziehung von Pferden geht. „Gewalt ist nie eine Lösung“, erklärte der 82-jährige Pferdeexperte vor über zweihundert Studierenden und Gästen. Kommunikation und Führung sind für ihn die entscheidenden Maxime, die er in jahrzehntelanger Arbeit mit traumatisierten und verängstigten Pferden entwickelt und verfeinert hat. Durch seine Filmpräsenz mit Robert Redford und Elisabeth Taylor kennt ihn ein Millionenpublikum. Bei der pferdevernarrten englischen Königsfamilie ist er ein gern gesehener Gast.

„Vertrauen schaffen“ steht am Beginn jeder Begegnung von Monty Roberts mit Pferden und Menschen. Im Kontrast dazu steht, was jahrhundertelange Tradition und in vielen Ländern immer noch Realität ist: Werden Pferde ausgebildet werden sie zugeritten, ihr Willen gebrochen oder im schlimmsten Fall mit Gewalt gezwungen den Regeln der Reiter zu folgen. Monty Roberts stellt sich dagegen auf die Psyche der Vierbeiner ein. Er studiert ihr Verhalten, lernt und versteht ihre Köpersprache und handelt nach deren natürlichen Signalen.

Roberts proklamiert einen einfachen und im Grunde urmenschlichen Umgang zwischen Mensch und Tier, der den natürlichen Kommunikationsmustern entspricht. Hinzu kommt: Roberts nimmt die Fähigkeit über Verständnis Tiere zu erziehen nicht allein für sich in Anspruch: „Jeder kann mit Streicheln und Zureden erfolgreich mit Tieren umgehen“, auch ohne Erfahrung mit Pferden, so Roberts.

Wenig überraschend ist dabei, dass Roberts zunehmend auch als Experte für zwischenmenschliche Kommunikation gefragt ist. Viele Firmen und Konzerne suchen inzwischen seinen Rat, wenn es um Konflikt- und Krisensituationen geht, in denen kommunikatives Management und vertrauensvolle Führung notwendig sind.

Das studentische HfWU-Publikum war dem amerikanischen Gast nicht ganz fremd: Schon vor zwei Jahren war er zu Gast an der Hochschule: Live zugeschaltet aus Kalifornien sprach er während der Alumnikonferenz des Masterstudienganges Internationales Management. Damals wie heute erreicht er sein Publikum: Umringt von seinen Zuhörern musste der „Pferdestar“ nach seinem Vortrag für Selfies und Autogramme zur Verfügung stehen. Dass die Veranstaltung zustande kam, ist Anna-Lena Arnold zu verdanken. Die ehemalige Studentin des Studienganges Pferdewirtschaft hatte den Kontakt zu Monty Roberts hergestellt. Finanzielle Unterstützung leistete der HfWU-Hochschulbund.

Gerhard Schmücker
Nürtingen, 27.04.2017