Ein einmaliger Umweltschutzstudiengang

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NÜRTINGEN. (üke). Umweltschutz ist heutzutage fast zu einem Allgemeinplatz geworden. Nahezu bei jeder administrativen und wirtschaftlichen Entscheidung spielen Umweltgesichtspunkte eine Rolle. Umweltleitlinien, Umweltgesetzte, Lärmschutzregelungen und Wärmeschutzverordnungen - ganze Gesetzes- und Verordnungspakete befassen sich mit Umweltschutzaspekten. Jedes Bundesland hat ein Ministerium, das sich mit der "Umwelt" befasst.

Gerade weil Umweltthemen inzwischen so selbstverständlich geworden sind, sind sie auf der anderen Seite nicht mehr so spektakulär präsent wie dies früher der Fall war. Umweltschutz ist kein Modethema mehr. Die Probleme unserer Umwelt sind jedoch nicht geringer geworden - im Gegenteil. An der Fachhochschule Nürtingen werden seit über zehn Jahren Fachkräfte ausgebildet, die mit qualifiziertem Wissen Umweltprobleme angehen können. Diese Umweltexperten stehen Behörden, Unternehmen und Verbänden als Berater zur Verfügung, um umweltbewusst planen und produzieren zu können. Vier Fachhochschulen des Landes Esslingen, Stuttgart, Reutlingen und Nürtingen bieten gemeinsam den Aufbaustudiengang an. In Reutlingen und Nürtingen werden die chemischen und biologischen Grundlagen vermittelt, die technischen und betrieblichen Schwerpunkte werden in Esslingen bzw. Stuttgart gelehrt. Man fährt also zweigleisig, um Hochschulabsolventen, die bereits ein technisches, naturwissenschaftliches oder gleichgestelltes Studium in der Tasche haben, im biologischen, technischen und betrieblichen Umweltschutz weiterzuqualifizieren. Die Federführung des Aufbaustudiums liegt bei der Fachhochschule Nürtingen. Dort ist man auch stolz darauf, in Baden Württemberg eine Pionierrolle zu spielen: Ein derartiges Umweltschutzstudium gibt es im Ländle bisher noch nicht. Auch bundesweit kann sich die Sache sehen lassen. Diese Form der Kooperation zwischen mehreren Hochschulen ist auch hier einmalig. Nur so ist eine breite qualifizierte Ausbildung von Umweltexperten möglich. Im Öffentlichen Dienst, in der gewerblichen Wirtschaft, als Selbständige oder als Beauftragte in Unternehmen und Verbänden bieten sich den Absolventen dringende Aufgaben im Bereich des biologisch/ökologischen, des technischen und betrieblichen Umweltschutzes, für die sie praktische Problemlösungen finden müssen.
Ein innovatives Projekt, das zu einer Zeit entwickelt wurde, als Hochschulkooperation ein Fremdwort war. An Innovationskraft hat der Aufbaustudiengang bis heute nichts verloren. An Anziehungskraft jedoch schon: "Gerade weil der Umweltschutz in der öffentlichen Meinung nicht mehr dies gleiche Rolle spielt wie früher, denken immer weniger junge Menschen daran im Umweltschutz auch beruflich Karriere zu machen". Professor Willfried Nobel, der Leiter des Aufbaustudienganges Umweltschutz stellt fest, dass die Bewerberzahlen für einen der Studienplätze in den letzten Jahren gesunken sind. Die beteiligten Hochschulen wollen gegensteuern. Mit dem neuen internationalen Abschluss "Master of Engineering" soll dem Aufbaustudiengang mehr Attraktivität verliehen werden. Schon heute wird der handfeste Praxisbezug großgeschrieben. In Zusammenarbeit mit Gemeinden oder Wirtschaftsunternehmen bearbeiten die Studierenden darin aktuelle, umweltrelevante Projekte. Zusammen mit dem neuen internationalen Abschluss können sich die Absolventen nahezu aller Studienrichtungen zu Umweltexperten weiterqualifizieren. Am Donnerstag, dem 29. Juni, können sich Interessenten ab 9.00 Uhr über den Masterstudiengang Umweltschutz und auch die Studiengänge Landschaftsarchitektur/Landschaftsplanung und Stadtplanung und informieren. Die Veranstaltung findet im Neubau der Fachhochschule im Schelmenwasen 4-8 in Nürtingen statt.
Bewerbungen für das Wintersemester 2000/01 sind noch möglich Bewerbungsunterlagen erhalten Interessenten an der Fachhochschule Nürtingen, Studentensekretariat, Neckarsteige 6-10, 72622 Nürtingen, Tel: 07022/201-347, Fax: 07022/201-303 oder im INTERNET unter www.fh-nuertingen.de.